Missachtung der Datenschutzrechte 27.01.2020, 15:44 Uhr

DSGVO-Verstoss: H&M droht hohes Bussgeld

Da der schwedische Fashion-Händler H&M Mitarbeiter massiv ausgespäht und auch private Daten über Krankheiten und familiäre Hintergründe gespeichert haben soll, droht dem Konzern ein hohes Bussgeld.
(Quelle: shutterstock.com/Joshua Rainey Photography)
Wegen des Verdachts, Mitarbeiter massiv ausgespäht und auch private Daten über Krankheiten und familiäre Hintergründe gespeichert zu haben, droht dem schwedischen Mode-Riesen H&M (Hennes & Mauritz) ein hohes Bussgeld. Er habe ein entsprechendes Bussgeldverfahren eingeleitet, sagte der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz, Johannes Caspar der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der Verdacht massiver Verstösse gegen Datenschutzrechte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe sich erhärtet.

"In der Tat hat es in dem Unternehmen am Standort in Nürnberg eine massive Ausspähung der Beschäftigten gegeben", sagte Caspar der Deutschen Presse-Agentur. "Das hat die Auswertung der uns vorliegenden Protokolle von erheblichem Umfang ergeben." Dabei handele es sich um detaillierte und systematische Aufzeichnungen von Vorgesetzten über ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Eine H&M-Sprecherin teilte der dpa schriftlich mit: "Wir nehmen den Vorfall nach wie vor sehr ernst und bedauern aufrichtig, dass Kolleg*innen betroffen sind." Man kooperiere vollumfänglich mit der Datenschutzbehörde, habe eine Reihe von Massnahmen ergriffen und stehe in engem Dialog mit allen Kollegen. "Der Schutz der persönlichen Daten unserer Kolleg*innen hat für uns oberste Priorität", versicherte sie und bat angesichts der laufenden juristischen Prüfung um Verständnis, "dass wir uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht weiter äussern können".



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