Facebook verliert weitere wichtige Partner für Libra-Projekt

Verwerfungen auf den Geldmärkten

Aufseher befürchten jedoch, dass der Fonds angesichts der enormen Nutzerzahlen von Facebook zu Verwerfungen auf den Geldmärkten führen könnte. Skeptiker stellen auch in Frage, ob das Projekt ausreichend gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung gewappnet ist. Facebook sicherte bereits zu, Libra erst zu starten, wenn alle Bedenken von Regulierern ausgeräumt sind.
Nach Facebooks Vorstellungen könnte Libra zunächst vor allem bei grenzüberschreitenden Überweisungen zum Einsatz kommen, später dann auch zum Bezahlen von Käufen sowohl online als auch in Läden.
Der bei Facebook für das Projekt zuständige Top-Manager David Marcus erklärte, man solle aus dem Abgang der Partner keine Schlüsse über das Schicksal der Digitalwährung ziehen. "Natürlich sind das keine grossartigen Nachrichten auf kurze Sicht, aber auf eine gewisse Weise ist das auch befreiend", schrieb Marcus bei Twitter. "Wandel in diesem Massstab ist hart." Wenn sich soviel Druck aufbaue, sei klar, dass man an etwas dran sei. Marcus, ein ehemaliger Chef des Bezahldienstes PayPal, dankte ausdrücklich Visa und Mastercard dafür, dass sie trotz des Drucks so lange an Bord geblieben seien.
In rund zehn Tagen soll Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der als Initiator des Libra-Projekts gilt, bei einer Anhörung in einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses zum Einfluss des Online-Netzwerks auf den Finanzdienst- und Immobiliensektor befragt werden. Marcus musste bereits im Juli im US-Senat Rede und Antwort zu Libra stehen.




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