eBay, Mastercard, Visa und Stripe 14.10.2019, 13:45 Uhr

Facebook verliert weitere wichtige Partner für Libra-Projekt

Um Facebooks mit grossen Ambitionen gestartetes Libra-Projekt wird es zunehmend einsam. Nach PayPal kehren auch eBay, Mastercard, Visa und Stripe der umstrittenen Digitalwährung den Rücken.
(Quelle: Kay Nietfeld/dpa)
Facebooks Allianz für die umstrittene Digitalwährung Libra bröckelt mit dem Ausstieg grosser Finanzdienste wie Mastercard und Visa. Auch die Internet-Handelsplattform eBay und der Bezahl-Dienstleister Stripe gingen dem Online-Netzwerk nun von der Stange.
US-Medien zufolge löste der massive regulatorische Widerstand Bedenken im Kreis der Libra-Partner aus. Für Montag ist eine wichtige Sitzung zur weiteren Zusammenarbeit in der Libra Association mit Sitz in der Schweiz geplant, die die Digitalwährung verwalten soll. Die vier Firmen könnten damit am vergangenen Freitag die letzte Chance für den Abgang vor einer förmlichen Mitgliedschaft genutzt haben.
Vor einer Woche hatte bereits PayPal seine Teilnahme an dem stark in die Kritik geratenen Projekt abgesagt. Facebook hatte bei der Vorstellung im Sommer gut zwei Dutzend namhafte Firmen als "Gründungspartner" von Libra präsentiert.

Mastercard und Visa verliehen Glaubwürdigkeit

Der Ausstieg von Mastercard und Visa trifft das Projekt besonders hart. Die weltbekannten Branchengrössen verliehen Libra mehr Glaubwürdigkeit und könnten zudem mit ihrer Infrastruktur eine wichtige Schnittstelle zur klassischen Finanzwelt bieten. Alle Aussteiger liessen zugleich die Tür für eine spätere Unterstützung des Libra-Projekts ausdrücklich offen.
Facebook will Libra laut bisherigen Ankündigungen im kommenden Jahr für Verbraucher verfügbar machen, die Idee stösst aber bei Politikern und Zentralbanken zum Teil auf heftigen Widerstand. Libra soll nach bisherigen Plänen eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden.
Zwar weist Facebook Bedenken zurück, wonach die Digitalwährung in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. Auch betont der Internetkonzern, dass bei Libra kein neues Geld ausgegeben werde - dies bleibe Staaten vorbehalten.




Das könnte Sie auch interessieren