Nach Datenschutz-Skandalen 24.07.2019, 16:37 Uhr

Facebook muss Rekordsumme von 5 Milliarden US-Dollar zahlen

Bereits im ersten Quartal hatte Facebook drei Milliarden US-Dollar zurückgestellt, um Ermittlungen nach den Datenschutz-Skandalen zu beenden. Nun steht fest, dass die Plattform die Rekordsumme von fünf Milliarden US-Dollar zahlen muss. Zudem gibt es strenge Auflagen.
(Quelle: Fotolia.com/peshkova)
Facebook wird nach den Datenschutz-Skandalen der vergangenen Jahre die Rekordsumme von fünf Milliarden US-Dollar zahlen, um Ermittlungen von US-Behörden zu beenden. Zugleich setzte die Handelsaufsicht FTC weitere Auflagen wie Datenschutz-Kontrollen über die nächsten 20 Jahre durch. Facebook betonte, dass der Datenschutz künftig stärker in allen Bereichen des Online-Netzwerks berücksichtigt wird.
Als eine der Massnahmen soll im Verwaltungsrat des Online-Netzwerks ein zusätzliches Gremium zur Datenschutz-Aufsicht eingerichtet werden. Dies solle Gründer und Chef Mark Zuckerberg die bisherige "uneingeschränkte" Machtfülle bei Datenschutz-Entscheidungen nehmen, erklärte die FTC am Mittwoch. Das Gremium werde vierteljährlich zusammenkommen, teilte Facebook mit.
Ausserdem soll Facebook den Datenschutz bei Apps anderer Anbieter auf der Plattform stärker überwachen und bei Verstössen konsequenter gegen sie vorgehen. Dem Online-Netzwerk wurde darüber hinaus auch untersagt, für Sicherheitsfunktionen gesammelte Telefonnummern zur Personalisierung von Werbung zu verwenden.

Leicht zu verdauen

Für das Online-Netzwerk ist eine Strafe dieser Grössenordnung leicht zu verdauen. Bereits im ersten Quartal hatte Facebook dafür drei Milliarden US-Dollar zurückgestellt. In dem Vierteljahr gab es immer noch 2,43 Milliarden US-Dollar Gewinn. Schon damals hatte das Unternehmen geschätzt, dass die Zahlung auf fünf Milliarden US-Dollar hinauslaufen könnte.
Die FTC segnete die Vereinbarung mit Facebook mit den Stimmen der drei republikanischen Kommissionsmitglieder ab. Die beiden Demokraten hatten sich stattdessen dafür ausgesprochen, mit den gesammelten Erkenntnissen vor Gericht zu ziehen. Die Einigung schränkt nicht ein, welche Daten Facebook sammeln kann.




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