Snapchat: Starkes Werbegeschäft in der Corona-Krise

Nutzerwachstum

Snap hatte zu Beginn der Corona-Krise zunächst einen deutlichen Schub für sein Geschäft verzeichnet - verfehlte dann im zweiten Quartal aber die eigene Umsatzprognose.

Die Zahl der täglich aktiven Snapchat-Nutzer stieg binnen drei Monaten von 238 auf 249 Millionen. Dabei festigte sich der Trend, dass dieses Wachstum nicht mehr aus den grössten Märkten USA und Europa kommt. In Nordamerika stagnierte die tägliche Nutzerzahl bei 90 Millionen. In der Region Europa, in der Snap auch die Nutzer aus Russland und der Türkei mitzählt, wuchs sie von 71 auf 72 Millionen.

Nach wie vor Verluste

Unterm Strich verbuchte Snap weiterhin rote Zahlen von knapp 200 Millionen US-Dollar - nach einem Verlust von gut 227 Millionen US-Dollar ein Jahr zuvor. Die Verluste gehen nach wie vor unter anderem darauf zurück, wie die Vergütung von Mitarbeitern mit Snap-Aktien in der Bilanz verbucht wird.

Snapchat war ursprünglich vor allem mit von allein verschwindenden Bildern bekanntgeworden, versucht inzwischen aber auch verstärkt, sich als Plattform für Medieninhalte zu etablieren. Da sind unter anderem Sportinhalte zuletzt deutlich populärer geworden.

Ausserdem setzt Snap massiv auf sogenannte erweiterte Realität (Augmented Reality, AR), bei der digitale Inhalte auf dem Bildschirm ins reale Umfeld eingefügt werden. Dazu gehören bei Snapchat zum einen Spass-Funktionen wie die Möglichkeit, sich Schnauzbärte oder Katzenohren zu verpassen. Zugleich steckt darin aber auch potenziell ein grosses Geschäft, wenn Nutzer so Kleidung, Schuhe, Brillen oder Kosmetiktöne ausprobieren können. Snap fokussiert sich darauf verstärkt gerade in der Corona-Krise, in der die Nutzer mehr Dinge von zuhause aus erledigen.



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