Preisvorteile im Web bringen Händler zum Kochen

Herausstellen der Vorteile des stationären Handels

Nicht zu übersehen ist der Online-Vorteil von zehn Prozent auf der Website der Deutschen Telekom.
„Oftmals ergeben sich beim Beratungsgespräch noch Punkte, die dem Kunden über das online recherchierte Angebot ­hinaus wichtig sind, und der Händler kann das Angebot entsprechend passgenau schnüren – möglicherweise verbunden mit einem zusätzlichen Pack, Hardware oder auch Zubehör“, sagt Felix Schneider.
Gute Händler haben damit seit Jahren Erfahrung und können so auch den einen oder anderen Kunden zum Vertragsabschluss im Shop bewegen.
Das gilt vor allem bei eher kleinen Online-Vorteilen oder dem Erlass der Anschlussgebühr. „Bei mehreren Hundert Euro Preisvorteil interessiert es den Kunden aber nicht, was der Händler ihm erzählt“, schimpft ­Händler Kremer. Und er steht damit nicht allein da, auf der Facebook-Seite von Telecom Handel finden sich viele Posts von Resellern, die teilweise verärgert, teilweise aber auch schon resigniert über die Online-Preise klagen. „Ich sehe den Shop-Handel/Filialbetrieb jetzt schon sehr gefährdet. Es wächst einfach eine andere Generation von Kunden heran, die sind mit der digitalen Welt aufgewachsen und scheuen sich nicht, online oder telefonisch abzuschliessen“, sagt User „Onkel Rico“.
Bei Vodafone sind die Online-Vorteile eher dezent ins Angebot eingebaut, komplett darauf verzichten wollen aber auch die Düsseldorfer nicht.
Klare Worte findet auch Händler Selen B., wenn er sagt, „unsere Arbeitsplätze werden zerstört durch solche Preise“. Und weiter: „Ich hasse meinen Job mittlerweile, weil ich gar nicht mehr zur Bedarfsanalyse komme, sondern direkt mit der Einwandbehandlung beginne und erklären muss, warum sich der Kunde für mich entscheiden soll und was meine Leistung eigentlich wert ist.“
Grosser Unmut also bei den Händlern, die in ohnehin schwierigen Zeiten mit sinkender Smartphone-Nachfrage zusätzlich gegen die Online-Kanäle ihrer Mobilfunkanbieter kämpfen müssen. Einen kompletten Verzicht auf die Web-Vorteile wird es dennoch kaum geben, da keiner den ersten Schritt wagt.



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