Paketlieferungen per Tram: Teuer - aber besser für die Umwelt

Dieseltransporter verstopfen die Strassen

Wegen des wachsenden Online-Handels nimmt das Paketvolumen seit Jahren stetig zu. Immer mehr Dieseltransporter verstopfen deshalb die Strassen und die ohnehin schon überlastete Infrastruktur. Weil in der Corona-Krise noch mehr Menschen online bestellen, stieg das Transportvolumen in den vergangenen Wochen sogar schneller als sonst.
Allerdings ging auch der Verkehr in den Innenstädten deutlich zurück. "Durch den reduzierten Strassenverkehr und die höhere Anzahl an Haltemöglichkeiten für Zustellfahrzeuge liefen Liefer- und Zustellprozesse auf der letzten Meile wesentlich flüssiger", teilte der Vorsitzende des Bundesverbands Paket und Expresslogistik, Marten Bosselmann, auf Anfrage mit.

Die Frankfurter Strassenbahn-Versuche begrüsste er. "Das Konzept, Trams als Zubringer zur letzten Meile zu nutzen, ist durchaus eine Möglichkeit, sofern es mit dem Einsatz von Lastenfahrrädern und Mikrodepots kombiniert wird." Bei der Frankfurter Studie handele es sich um einen Ansatz, um Nutzen und Grenzen des Konzepts herauszufinden. Weitere entsprechende Pilotprojekte gebe es derzeit nicht.

Allerdings gibt es Erfahrungswerte aus dem Ausland. Laut Studie habe es im Jahr 2007 ein Modellprojekt in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam gegeben. Das bestehende Strassenbahnnetz sollte nicht nur für Fahrgäste, sondern auch für den Güterverkehr nutzbar gemacht werden, schreiben die Autoren. Das Projekt habe anschliessend sogar eine Erlaubnis bekommen, "in vollem Umfang zu operieren". Gescheitert ist es am Ende demnach dennoch - unter anderem an den Kosten.



Das könnte Sie auch interessieren