myToys: "Multichannel ist dieses Jahr so wichtig wie nie zuvor"

Multichannel und Marktplatz

Für Philipp Ludewig ist "Multichannel in diesem Jahr so wichtig wie nie zuvor". Begünstigt durch die Corona-Krise gäbe es bei myToys seit März einen deutlichen Anstieg des "digital shifts". Man verzeichne eine viermal höhere Neukundenrate, auch wenn es einen Umsatzeinbruch gegeben habe. Diesen habe myToys aber dank der Sortimentsbreite gut wegstecken können: "Wir haben uns in der Krise, als wir gemerkt haben, dass manche Produkte nicht mehr gut ankommen, auf andere Sortimente fokussiert. So konnten die stärkeren Warenkategorien die schwächeren auffangen." Zu den Haupttreibern in der Krise gehört vor allem das Spielzeug-Sortiment.
Das Multichannel-Modell der myToys-Gruppe stellt sich folgendermassen dar: Die Group agiert als Händler, vertikaler Player und als Marktplatz mit aktuell über 200 angeschlossenen Partnern. Neben dem klassischen Handel sei das inzwischen das wichtigste Standbein.
Partner, also Händler, die sich dem myToys-Marktplatz anschliessen, will man mit der Zielgruppe Familie locken. Diese sei sehr loyal mit hohen Warenkörben und einer hohen Shopping-Frequenz. Das ermögliche hohe Margen und biete die Chance, eine neue Zielgruppe zu erreichen. Bereits vor über fünf Jahren begann das Unternehmen damit, Händler und Marken den direkten Zugang zu diesen Kunden zu ermöglichen.
Quelle: myToys
"Marktplatzhändler" indes ist myToys über die "myToys Collection". Dahinter steckt die Eigenmarke der Gruppe, die auch auf otto.de und aboutyou.de vertrieben wird. Das Geschäft biete Opportunitäten, weiter Reichweite zu erzielen, sei aber kein Hauptfokus.

Learnings

Die Learnings aus dem Multichannel-Modell fasst Ludewig wie folgt zusammen: myToys generiere dadurch zusätzliche Erträge und eine zusätzliche Reichweite. Die Sichtbarkeit würde steigen, ebenso wie die Abverkäufe. Zudem könne das Unternehmen so Abhängigkeiten reduzieren. Eine Erkenntnis sei aber auch die Tatsache, dass nicht alle Produkte auf allen Kanälen funktionieren würden. Hier müsse man viel nach dem "Trial and Error-Prinzip" agieren.

Veränderung des Geschäftsmodells

Grundsätzlich fokussiert sich die myToys-Gruppe auf den Kunden, erklärt Ludewig. Dieser bestimme, wo es lang geht. Dafür wiederum sei eine Veränderung des Geschäftsmodells unabdingbar. So begann myToys als stationärer Fachhändler mit einem eingeschränkten Sortiment. Es folgte die E-Commerce-Phase, bis man nun schliesslich bei der Plattform angelangt sei. Lagerfläche ist nun kein limitierender Faktor mehr. Das Fazit des myToys-Speakers: "Das klassische Handelsmodell stellt Kundenerwartungen nicht mehr zufrieden."



Das könnte Sie auch interessieren