Top-Fashion-Händler 20.10.2015, 09:30 Uhr

Mode und Multichannel: Gut ist nicht gut genug

Die Top-100-Modehändler sind mit den meisten ihrer Marken online präsent - müssen aber noch etliche Hausaufgaben erledigen, etwa bei Multichannel und Cross-Selling.
(Quelle: shutterstock.com/arta)
Von Adidas bis Zero, von Adler bis ­Zara und von Amazon bis Zalando - mittlerweile sind gut drei Viertel der 100 grössten deutschen Textileinzelhändler in Deutschland auch mit Webshops auf Kundenfang. Ein eigener Shop gehört also quasi zum guten Ton. Doch wie ist es um die Qualität dieser Online-Shops ­bestellt?
Die Agentur Shopmacher hat insgesamt 143 Marken-Shops der von der Zeitschrift "Textilwirtschaft" ermittelten Top-100- Händler (die teils mehr als einen Marken-Shop betreiben) analysiert. Das Fazit: ­Obwohl die Modebranche im E-Commerce im Vergleich zu anderen Branchen sehr weit entwickelt ist, besteht noch immer sehr viel Nachholbedarf.

Mehrere mobile Lösungen

"Viele Händler haben schlicht ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht", konstatiert Marcus Diekmann, Gesellschafter und Berater bei Shopmacher. Erstes Beispiel: die Mobile-Optimierung der Shops. Nur insgesamt 51 Prozent der Shops sind für den Einkauf mit dem Smartphone oder dem Tablet ­optimiert. Jeweils rund 30 Prozent der Shops setzen entweder auf Seiten im Responsive Design oder auf eine eigene App. Nur rund jeder zehnte Shop fährt zweigleisig und bietet beides an.
"Dahinter steckt die weitverbreitete Annahme, eine mobilen Lösung reicht, um Ware zu verkaufen", meint Diekmann. Natürlich muss ein Händler die Kosten im Blick haben, aber über eine App kann er sich sehr viel leichter als innovativ und modern präsentieren, da für besondere Services in der App wie beispielsweise ein "Highlight der Woche" nicht der komplette Shop umgebaut werden muss.
Prinzipiell hält Diekmann Responsive Design bei einem Shop für wichtiger als bei einer App, weil nicht jeder Kunde ­bereit ist, eine solche herunterzuladen. Andererseits aber kann eine App sinnvoll sein, vor allem dann, wenn eine entsprechende Umgestaltung des Shops aufgrund der hohen Kosten derzeit nicht finanzierbar ist.



Das könnte Sie auch interessieren