MCÖ-Umfrage
20.03.2020, 07:03 Uhr
Marketingverantwortliche fahren 60 Prozent der kurzfristigen Projekte zurück
Im Rahmen einer Befragung ist der Marketing Club Österreich den Auswirkungen des Coronavirus auf die Marketing-Community in Österreich auf den Grund gegangen.
Niko Pabst, Geschäftsführer Marketing Club Österreich: „Vor allem Kommunikationsagenturen und Dienstleister/Berater schätzen die Umsatzeinbussen, die in den kommenden Wochen zu erwarten sind, am negativsten ein. Da braucht es eine rasche und unbürokratische Hilfe, um diese wichtigen Unternehmen für die heimische Marketingwelt zu stärken und zu schauen, dass sie die Coronakrise ohne grosse Blessuren überstehen.“
(Quelle: Ingo Folie)
Um sich ein Bild der Auswirkungen der durch das Coronavirus verursachten wirtschaftlichen Krise auf Marketingabteilungen in werbetreibenden Unternehmen sowie bei Kommunikationsagenturen und Dienstleistern/Beratern der Marketing-Community zu machen, hat der Marketing Club Österreich (MCÖ) in den ersten beiden Tagen des „Minimalbetriebs der Republik Österreich“ eine Mitgliederbefragung durchgeführt. Konkret hat der MCÖ unter die Lupe genommen, wie sich die Entwicklungen rund um das Coronavirus auf kurzfristige sowie mittel- und langfristige Kommunikationsausgaben auswirkt, wie aktuell mit Produkteinführungen umgegangen wird, welche Umsatzrückgänge in den Unternehmen erwartet werden, inwiefern auf Homeoffice und virtuelle Meetings umgestellt wurde und welche Massnahmen auf Mitarbeiterseite gesetzt wurden und noch werden, um die weiterlaufenden Kosten in den Griff zu bekommen, also Kündigungen, Kurzarbeitsmodelle, Betriebsurlaub oder Zeitausgleich. 190 Mitglieder des MCÖ von werbetreibenden Unternehmen, Agenturen und Dienstleistern/Beratern gaben bereitwillig Auskunft über die aktuellen und erwarteten Auswirkungen der Coronakrise auf die Marketingaktivitäten in Österreich.
Die Stimmung schwankt zwischen noch leicht positiv bis ziemlich düster
Mag. Niko Pabst, Geschäftsführer des Marketing Club Österreich (MCÖ) und Initiator der Mitgliederumfrage, fasst die zentralen Ergebnisse zusammen: „Trotz massiver Umsatzeinbrüche ist die Stimmung in den befragten Unternehmen noch leicht positiv. Es denken zwar einige über Kündigungen nach beziehungsweise haben bereits Kündigungen ausgesprochen, ein Grossteil baut aber auf Kurzarbeit, Urlaubsabbau und Überstundenabbau.“ Vor allem – so Pabst – brauche es nun „rasche und unbürokratische finanzielle Hilfe für Unternehmen, die die Marketingabteilungen in den werbetreibenden Unternehmen extern supporten. Denn gerade Kommunikationsagenturen und Dienstleister/Berater blicken – was die Umsatzerwartungen in den kommenden Wochen anbelangt – in eine düstere Zukunft.“ Aber da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, liest Pabst aus der Umfrage der heimischen Marketing-Community, nicht nur Angst heraus: „Die Marketing-Community geht zu 85 Prozent davon aus, dass die Coronakrise spätestens in sechs Monaten vergessen ist und wir wieder zum Normalbetrieb zurückgekehrt sind“, so Pabst.

Autor(in)
Christina
Ebner