Anbieter für die Intralogistik
21.11.2020, 09:10 Uhr
Jungheinrich: Wie die Hamburger Traditionsfirma vom Online Boom profitiert
Eine zentrale Rolle im Online-Handel kommt nicht nur Versandunternehmen zu. Ohne moderne Technik zur Steuerung des Warenflusses in den Lagern sowie zum Verladen geht heutzutage kaum etwas. Ein Anbieter im Bereich der Intralogistik ist Jungheinrich.
Der ohnehin brummende Online-Handel hat durch die Corona-Krise noch mehr Schwung bekommen. Immer mehr Waren müssen immer schneller von A nach B. Eine zentrale Rolle kommt dabei nicht nur Versandunternehmen zu. Auch ohne moderne Technik zur Steuerung des Warenflusses in den Lagern sowie zum Verladen geht heutzutage kaum etwas.
Zu den bekanntesten Herstellern sogenannter "Flurförderzeuge" gehört Jungheinrich, Systemanbieter für Intralogistiklösungen. Das Hamburger Traditionsunternehmen denkt und schon länger weiter und hat noch viel mehr zu bieten.
Corona und der Online-Handel
Die Geschichte der Hamburger Firma Jungheinrich reicht zurück bis ins Deutsche Kaiserreich. 1908 gründete Hermann Jungheinrich das Im- und Exporthaus H. Jungheinrich. Dessen ältester Sohn Friedrich stellte zunächst im väterlichen Betrieb Sackkarren, Hebelrollen und Handhubwagen her, die nach dem Zweiten Weltkrieg beim Wiederaufbau halfen, bevor er dann 1953 mit der H. Jungheinrich & Co. Maschinenfabrik den Grundstein für das heutige Unternehmen legte. In der Zeit des deutschen "Wirtschaftswunders" wurde Jungheinrich zum Weltkonzern. Der Börsengang erfolgte im Jahr der Wiedervereinigung.
2019 produzierte Jungheinrich fast 113.000 Flurförderzeuge. Im laufenden Jahr aber wurden auch die Hamburger nicht von der Corona-Pandemie verschont. In den ersten neun Monaten gingen Umsatz und Ergebnis von Jungheinrich wegen der Krise zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um fast ein Viertel auf gut 150 Millionen Euro ein.
Zuletzt zeigte sich Jungheinrich zuversichtlicher für das laufende Jahr, denn die Kundennachfrage hat sich seit mehreren Wochen sukzessive belebt. Deshalb erwartet der Staplerhersteller im Restjahr nun höhere Umsätze als zunächst gedacht. Zudem dürften sich die eingeleiteten Sparmassnahmen weiter positiv im Ergebnis niederschlagen. Allerdings stellte der Vorstand die Prognose unter die Voraussetzung, dass es bis zum Jahresende nicht zu umfangreicheren weiteren Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie kommt.
Grundsätzlich ist das Unternehmen aber ein Profiteur des wachsenden Online-Handels. Mit seinen automatisieren Lagersystemen können die Kunden den Warenfluss in ihren Lagern präzise steuern und so neuen Anforderungen wie immer schnelleren Lieferzeiten und geringeren Losgrössen gerecht werden. Zudem sorgt Jungheinrich mit Software für eine intelligente Lagerverwaltung und Warensteuerung.
2019 produzierte Jungheinrich fast 113.000 Flurförderzeuge. Im laufenden Jahr aber wurden auch die Hamburger nicht von der Corona-Pandemie verschont. In den ersten neun Monaten gingen Umsatz und Ergebnis von Jungheinrich wegen der Krise zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um fast ein Viertel auf gut 150 Millionen Euro ein.
Zuletzt zeigte sich Jungheinrich zuversichtlicher für das laufende Jahr, denn die Kundennachfrage hat sich seit mehreren Wochen sukzessive belebt. Deshalb erwartet der Staplerhersteller im Restjahr nun höhere Umsätze als zunächst gedacht. Zudem dürften sich die eingeleiteten Sparmassnahmen weiter positiv im Ergebnis niederschlagen. Allerdings stellte der Vorstand die Prognose unter die Voraussetzung, dass es bis zum Jahresende nicht zu umfangreicheren weiteren Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie kommt.
Grundsätzlich ist das Unternehmen aber ein Profiteur des wachsenden Online-Handels. Mit seinen automatisieren Lagersystemen können die Kunden den Warenfluss in ihren Lagern präzise steuern und so neuen Anforderungen wie immer schnelleren Lieferzeiten und geringeren Losgrössen gerecht werden. Zudem sorgt Jungheinrich mit Software für eine intelligente Lagerverwaltung und Warensteuerung.
Paradigmenwechsel
Experten sind unter dem Strich optimistisch. Bei den im dpa-AFX Analyser vertretenen Fachleuten raten sieben zum Kauf und nur drei zum Halten der Jungheinrich-Aktien.
Das operative Ergebnis des Gabelstapler-Herstellers sei unerwartet stark ausgefallen, schrieb zum Beispiel der Experte Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Doch Lob gab es vor allem für die frischen Unternehmensziele: "Der neue Ausblick fällt abermals herausragend aus", schrieb Fachmann Stefan Augustin vom Analysehaus Warburg Research.
Augustin hob vor allem die Kostenkontrolle und die im dritten Quartal auf bereinigter Basis nochmals deutlich stärkere Profitabilität positiv hervor. Experte Stefan Maichl von der Landesbank Baden-Württemberg ergänzte, Jungheinrich profitiere von seinem robusten, servicelastigen Geschäftsmodell. Stützend wirkten die intakten Sektortreiber E-Commerce und Lagerautomatisierung.
Derweil sollte die Corona-Krise nach Auffassung des Analysten Stephan Bauer vom Bankhaus Metzler nicht nur die Einführung automatisierter Lager beschleunigen, sondern auch zu einem Paradigmenwechsel bei Investitionsentscheidungen von Unternehmen führen. Denn Handels- und Logistikkunden von Jungheinrich dürften automatisierte Warenhäuser künftig nicht als "Nice to have", sondern als "Must have" betrachten. Diese Kundengruppe mache mehr als die Hälfte des Umsatzes von Jungheinrich aus.
Analyst Frederik Bitter von Privatbank Hauck & Aufhäuser strich gleichwohl seine Kaufempfehlung für die Jungheinrich-Aktien. Der Gabelstaplerhersteller sei zwar im Vergleich zu anderen Industrieunternehmen bisher gut durch die Corona-Krise gekommen, doch angesichts einer Kursverdoppelung der Aktie seit seiner Hochstufung im Mai werde die Bewertung den Fundamentaldaten nun gerecht und erscheine fair.
Das operative Ergebnis des Gabelstapler-Herstellers sei unerwartet stark ausgefallen, schrieb zum Beispiel der Experte Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Doch Lob gab es vor allem für die frischen Unternehmensziele: "Der neue Ausblick fällt abermals herausragend aus", schrieb Fachmann Stefan Augustin vom Analysehaus Warburg Research.
Augustin hob vor allem die Kostenkontrolle und die im dritten Quartal auf bereinigter Basis nochmals deutlich stärkere Profitabilität positiv hervor. Experte Stefan Maichl von der Landesbank Baden-Württemberg ergänzte, Jungheinrich profitiere von seinem robusten, servicelastigen Geschäftsmodell. Stützend wirkten die intakten Sektortreiber E-Commerce und Lagerautomatisierung.
Derweil sollte die Corona-Krise nach Auffassung des Analysten Stephan Bauer vom Bankhaus Metzler nicht nur die Einführung automatisierter Lager beschleunigen, sondern auch zu einem Paradigmenwechsel bei Investitionsentscheidungen von Unternehmen führen. Denn Handels- und Logistikkunden von Jungheinrich dürften automatisierte Warenhäuser künftig nicht als "Nice to have", sondern als "Must have" betrachten. Diese Kundengruppe mache mehr als die Hälfte des Umsatzes von Jungheinrich aus.
Analyst Frederik Bitter von Privatbank Hauck & Aufhäuser strich gleichwohl seine Kaufempfehlung für die Jungheinrich-Aktien. Der Gabelstaplerhersteller sei zwar im Vergleich zu anderen Industrieunternehmen bisher gut durch die Corona-Krise gekommen, doch angesichts einer Kursverdoppelung der Aktie seit seiner Hochstufung im Mai werde die Bewertung den Fundamentaldaten nun gerecht und erscheine fair.