Deutsche Post, Hermes und DPD erhöhen Preise

Amazon setzt auf eigene Zusteller

Auch Amazon setzt neben der Zusammenarbeit mit Paketdiensten auf eigene Zusteller. Der US-Online-Handelsriese experimentiere verstärkt mit eigenen Lieferungen - "schon um zu lernen, wie man es noch besser machen kann und muss", sagte Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber dem Tagesspiegel (Montag). In der heissen Phase des Weihnachtsgeschäfts droht die Gewerkschaft Verdi dem Versandhändler wegen des anhaltenden Konflikts um verschiedene Tarifsysteme wieder mit Ausständen.
Bei der Deutschen Post rechnet Konzernchef Appel damit, dass das Unternehmen bald mehr als 70 Cent für einen Standardbrief nehmen darf. Eigentlich sollte das Porto schon zum Jahreswechsel zulegen. FDP-Bundestagsfraktionsvize Michael Theurer forderte einen Stopp der "unsinnigen Erhöhung": "Der Bund ist Grossaktionär bei der Post." Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier solle hier durchgreifen.

Durchsetzung von Preiszuwächsen

Auch im Paketversand versuche die Tochter DHL, Preiszuwächse durchzusetzen, sagte Appel. "Unsere Branche hat ein grundsätzliches Problem, weil die Zustellung zu gering bezahlt wird", erklärte der Post-Chef zur Begründung. "Faktisch sind die letzten 50 Meter bis zur Haustür der teuerste Teil unserer Dienstleistung. Genau dort lässt sich aber die Effizienz kaum mehr steigern."
Über einen Portoaufschlag speziell für die Haustür-Zustellung denke die Post aber nicht nach. "Wir zahlen am besten, etwa 98 Prozent der Pakete werden von eigenen Leuten zugestellt, die Tarifverträge besitzen", sagte ein Sprecher der dpa. Die Bezahlung liege deutlich über dem Mindestlohn, man arbeite wenig mit Subunternehmern.



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