Geschäftsbericht 2019 31.01.2020, 07:02 Uhr

Amazon steigert Umsatz um 20 Prozent

280,5 Milliarden US-Dollar hat Amazon letztes Jahr umgesetzt, 20 Prozent mehr als 2018. 150 Millionen Nutzer weltweit nutzen das Mitglieder-Programm Amazon Prime.
(Quelle: shutterstock.com/Ink Drop)
Amazon hat ein weiteres Mal beeindruckende Geschäftszahlen vorgelegt. 2019 stieg der Umsatz des Marktplatz-Riesen um 20 Prozent (währungsbereinigt um 22 Prozent) auf 280,5 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn stieg um fast 17 Prozent auf 14,5 Milliarden US-Dollar. Stark gewachsen sind vor allem die Einnahmen aus den Verkäufergebühren: 54 Milliarden US-Dollar hat Amazon von seinen Marktplatz-Händlern eingenommen, 30 Prozent mehr als im Vorjahr.
Vor allem das vierte Quartal 2019 übertraf die eher gedämpften Erwartungen deutlich: Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 21 Prozent auf 87, 4 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn wuchs auf 3,9 Milliarden US-Dollar an. Bei der Veröffentlichungen der Zahlen zum 3. Quartal hatte Amazon beim Ausblick tiefgestapelt und einen Quartalsumsatz von 80−86,5 Milliarden Dollar sowie ein operatives Einkommen von 1,2−2,9 Milliarden Dollar angekündigt. 
Für das 1. Quartal 2020 hat das Unternehmen weiteres Wachstum vorhergesagt: Der Umsatz soll um 16 - 22 Prozent zulegen, beim operativen Ergebnis erwartet Amazon aufgrund von notwendigen Investitionen in die Server-Landschaft eher Einbussen gegenüber dem Vorjahresquartal.

Steigende Fulfillment-Kosten, explodierendes Anzeigengeschäft

Zwischen den beeindruckenden Wachstumszahlen verstecken sich im Geschäftsbericht aber auch noch einige spannende Informationen zwischen den Zeilen. So stiegen die Kosten im Bereich Fulfillment um deutliche 43 Prozent. Darauf hat das Unternehmen bereits reagiert und seine Lager- und Versandgebühren für FBA-Nutzer in den USA und Europa angehoben. Auch der Posten Personal schlägt mit höheren Kosten zu Buche: Die Anzahl der Mitarbeiter stieg gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent. 
Andererseits scheint das Eigenmarken-Geschäft, das Amazon seit 2018 kräftig vorantreibt, nicht ganz so zu laufen wie erhofft - zumindest sind die Wachstumsraten in diesem Segment mit einem Plus von "nur" 15 Prozent im Verhältnis zum allgemeinen Unternehmenswachstum unterdurchschnittlich. Auch hier scheint Amazon bereits reagiert zu haben: Die hauseigenen Marken werden seit Anfang 2020 nicht mehr so aggressiv beworben wie noch im Vorjahr. 
Überdurchschnittlich wächst dagegen das Anzeigengeschäft: Hier hat der Umsatz um 41 Prozent zugelegt. Auch AWS ist mit einem Umsatzplus von 34 Prozent weiterhin ein Wachstumstreiber. 
Auch ebay hat diese Woche seinen Geschäftsbericht für 2019 vorgelegt - und mussste von stagnierenden Umsätzen und einem schwindenen Gesamthandelsvolumen berichten. 



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