"Europa muss digitalen Wandel stärker mitprägen"

Abgreifen menschlicher Erlebnisse soll verboten werden

Sie rief die Europäer in ihrer Ansprache zu radikalen Massnahmen auf. Man müsse das einseitige Abgreifen menschlicher Erlebnisse verbieten, "weil es einfach Diebstahl ist". Genauso müsse auch das Geschäft mit der Vorhersage menschlichen Verhaltens für ungesetzlich erklärt werden. Die heutigen Schwergewichte des Geschäftsmodells wie Facebook profitierten von einer "Überwachungsdividende", weil sie als grosse Plattformen Massen an Nutzerdaten zu sich ziehen könnten. "Es gibt keinen Wettbewerb bei sozialen Medien." Dieser Wettbewerb müsse wiedergestellt werden.
In von der Leyens Kommission soll Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die Google bereits mit mehreren Milliardenstrafen belegt hatte, eine stärkere Rolle mit dem zusätzlichen Amt der Vizepräsidentin spielen. Die nächste Kommissionschefin äusserte sich zugleich zur heutigen Internet-Ökonomie dezidiert weniger scharf als Zuboff. "Verstehen Sie mich nicht falsch, wir werden nicht gezwungen, unsere Absichten, Wünsche, Visionen, Gewohnheiten und Routinen offenzulegen. Wir machen es freiwillig, wenn wir unsere Daten im Austausch für Dienste anbieten, die unser Leben einfacher machen, Klick für Klick für Klick."
Der Medienkonzern Axel Springer vergab am Donnerstag den Award zum vierten Mal. Die vorherigen Preisträger waren Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der Erfinder des World Wide Web Tim Berners-Lee, sowie Amazon-Chef Jeff Bezos.



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