Digitalisierungs-Offensive 22.10.2019, 07:01 Uhr

Deutsche Bahn bastelt an neuer IT-Landschaft für Vertriebssysteme

Die Deutsche Bahn treibt ihre Digitalisierung schon seit einigen Jahren voran. Jetzt sind die Vertriebssysteme an der Reihe: So soll beispielsweise die Kunden-App besser werden und künftig auch mit Spracherkennung ausgestattet sein.
An App-Angeboten mangelt es bei der Deutschen Bahn nicht. Spätestens 2021 sollen Nutzer Fahrkarten auch per Sprachbefehl ordern können.
(Quelle: Deutsche Bahn)
Man steigt mit Cargo-Hose in den Interregio, das Radio dudelt "Mambo No. 5" und zu Hause rödelt ein 56-k-Modem. Unter Pfeifen und Knarzen öffnet sich der Weg ins Internet: Das war die Welt 1999, und das weltweite Netz war für viele wirklich Neuland. Dennoch lief am 25. Oktober Deutschlands erstes digitales Bahnticket aus einem Computerdrucker. 20 Jahre später ist es normal, online zu buchen, und das Ticket in der App verdrängt nach und nach den Ausdruck. Doch für Bahnfahrer sind weitere Neuerungen in Arbeit.
Spätestens 2021 soll sie Fahrkarten auch per Sprachbefehl ordern können, kündigte Bahn-Vorstandsmitglied Sabina Jeschke an. Eine komplett neue IT-Landschaft für die Vertriebssysteme sei in Arbeit. Sie soll dann endlich auch das ungeliebte Papierformular für die Fahrpreiserstattung überflüssig machen.
Aus Kundensicht hat sich das Online-Ticket bewährt, wie es beim Fahrgastverband Pro Bahn heisst. "Das ist ein absoluter Erfolg", sagt der Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann. Die Bahn habe sich damals auf den richtigen Weg begeben. Eines aber habe sie versäumt: Ticketverkaufsstellen in Drogerien, Buchhandlungen oder andere Geschäften an Bahnhöfen einzurichten. Als Ersatz für geschlossene Fahrkartenschalter. "Da war die Bahn nicht mutig genug."




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