Wie Slack Europa erobern will

Besonders bei Start-ups beliebt

Der Kanadier Butterfield hatte Slack 2013 gestartet und ist CEO. Zur Jahresmitte 2019 ging das Unternehmen an die Börse. Mit seiner kostenlosen Basisversion ist Slack besonders bei Start-ups beliebt. Es sei aber keineswegs richtig, dass dies bei grossen Unternehmen weniger der Fall sei, sagte Butterfield. Im Gegenteil, Slack sei gerade für Konzerne mit vielen Mitarbeitern ideal und erfolgreich.
Blüher betonte: "60 Prozent der im deutschen Aktienindex Dax-30 gelisteten Unternehmen sind zahlende Slack-Kunden." Einnahmen erzielt der Anbieter nur mit den Bezahlversionen, die in mehreren Stufen unter anderem mehr Features und Datenspeicherung bieten.
Neben Slack haben unter anderem Microsoft  ("Teams") und Facebook ("Workplace") später gestartete Konkurrenzprodukte - und es gibt noch weitere kleinere Anbietern. Besonders Microsoft drängt massiv in den Markt. "Natürlich spüren wir den Druck", räumte Butterfield ein. Slack verzeichnete zuletzt nach eigenen Angaben rund zwölf Millionen täglich aktive Nutzer, Microsoft "Teams" etwa 13 Millionen.
Butterfield hält im Prinzip auch eine Brücke zur Kommunikation zwischen den verschiedenen Diensten für denkbar. "Wir wären dafür definitiv offen." Zugleich nannte er das aber "sehr komplex" und schränkte ein: "Das ist technisch schwieriger als es scheinen mag."
Grösster Markt für Slack ist die USA - gefolgt von Japan. Bereits seit einiger Zeit arbeite rund die Hälfte der Nutzer ausserhalb der USA und Kanada. "Europa ist ein enormer Markt." Traditionell sei Slack hier besonders in Skandinavien sehr erfolgreich.

Potenzial grosser Unternehmen im Süden

Vom neuen Deutschland-Standort in München aus sollen neben einem Verkaufsteam auch IT-Mitarbeiter und Kundenberater im Einsatz sein. Beschäftigtenzahlen nannte Bühler nicht. In München hat auch Microsoft seine Deutschland-Zentrale. Und Googles inzwischen grösster deutscher Standort ist dort, obwohl die Landeszentrale in Hamburg sitzt.
Slacks Entscheidung für München fiel besonders mit Blick auf das Potenzial grosser Unternehmen im Süden. In der Auswahl waren auch Hamburg als Medienstadt und Berlin mit seinen vielen Start-ups, wo Slack aber ohnehin bereits gut vertreten sei. Weltweit hat Slack mittlerweile mehr als 1.800 Mitarbeiter an einem Dutzend Standorten.
Im Juni war Slack an der Börse gestartet. Der Aktienkurs sank seither um mehr als 30 Prozent. Butterfield relativierte: "Der Kurs ist nicht wirklich schlecht." Aber er sei auch sicher alles andere als zu gut.



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