IT-Branche 20.11.2017, 10:45 Uhr

Oracle-Manager Kipfer: Schweiz geht in die Cloud

In der Schweiz macht Oracle gute Geschäfte. Mit Datenbanken und Java. Wie Country Leader Hanspeter Kipfer im Interview sagt, neu auch mit der Cloud.
Hanspeter Kipfer sieht Verbesserungspotenzial bei Oracles Marktpositionierung
(Quelle: Oracle)
Die Cloud findet in Schweizer Anwenderunternehmen je länger, je mehr Zuspruch. Oracle setzt voll auf die Cloud, sagt Country Leader Hanspeter Kipfer der Computerworld. Die Workloads werden allerdings ganz gezielt ausgelagert, gesteht er auch. Und für manche Anwendungen ist On-Premises noch die einzige Option.
Computerworld: Bei Oracle dreht sich alles um die Cloud. Bemerken Sie einen vermehrten Zuspruch auch bei den Schweizer Kunden?
Hanspeter Kipfer: Ja, absolut. Die Anlaufphase war in der Schweiz etwas länger als in anderen Regionen. Mittlerweile akzeleriert und akzentuiert sich das Interesse aber stark. Den Takeoff hatten wir im letzten Kalenderjahr: 2016 wurden erstmals grössere Projekte angestossen, in diesem Jahr folgen nun weitere Vorhaben. Bei den Kunden verschieben sich die Systeme je länger, je mehr in Richtung der Cloud – unterdessen mit einer beeindruckend hohen Geschwindigkeit. 
“«Die Anlaufphase für Cloud war in der Schweiz etwas länger als in anderen Regionen» „
Hanspeter Kipfer, Country Leader Oracle
Handelt es sich dabei um Oracles Liefermodell «Cloud at Customer» oder die Public Cloud?
Zurzeit wird das Geschäft mehrheitlich durch Cloud at Customer getrieben. Dieses Modell hat für die Schweizer Unternehmen den Durchbruch gebracht. Dank unseres jüngst neu eröffneten Data Centers im deutschen Frankfurt am Main hören wir jedoch nun auch von unseren Kunden in der Schweiz: Mit dem Standort können wir arbeiten. Neu wandern nicht nur Entwicklungs- und Testsysteme in die Cloud, sondern auch Business-Workloads. 
Am Standort Frankfurt betreibt Oracle eine Public Cloud?
Korrekt. Bei gewissen Inhalten orientieren sich Schweizer Unternehmen an EU-Richtlinien. Solang ein Data Center den EU-Richtlinien unterliegt, ist es für viele Schweizer Firmen durchaus genügend. 
Für welche Unternehmen oder Branchen genügen die EU-Richtlinien nicht?
Die Mehrheit unserer Kunden ist im Finanzbereich, in der Pharma und im öffentlichen Sektor. Die Finanzsparte setzt am stärksten auf das Liefermodell Cloud at Customer. Die Data Center dieser Kunden stehen in der Schweiz. Pharmaunternehmen sind viel entspannter: Sie sind als globale Unternehmen aufgestellt, haben eine globale Kundschaft und müssen sich mit globalen Regularien auseinandersetzen. Für diese Firmen ist es okay, wenn ihnen Oracle eine abgesicherte und regulierte Cloud bereitstellt. Der Wechsel ist dann massiv, denn der Anteil der Systeme, die Pharmaunternehmen tatsächlich in den eigenen vier Wänden betreiben müssen, ist sehr gering.
Ist das eine neue Entwicklung? Oder gab es einen Auslöser für den Stimmungswandel?
Es sind die grundsätzlichen Überlegungen in Unternehmen, heute einen Weg in die Cloud einzuschlagen. Sie kommen zu der Überzeugung, dass die Cloud günstiger, flexibler und nicht zuletzt sicherer ist.




Das könnte Sie auch interessieren