Radikale Kehrtwende 27.08.2018, 14:01 Uhr

Viel Lärm um nichts: Tesla soll doch an der Börse bleiben

Elon Musks Eskapaden werden immer abenteuerlicher. Der tollkühne Plan, Tesla von der Börse zu nehmen, wurde nach nur gut zwei Wochen schon wieder beerdigt. Experten sprechen von einer "Farce". Tesla steht nun vor einer Klagewelle und Aufsichtsermittlungen.
"Die meisten unserer Aktionäre glauben, dass wir als öffentliches Unternehmen besser aufgestellt sind", teilte Musk im Firmen-Blog mit.
(Quelle: shutterstock.com/Phil Stafford)
Gut 17 Tage lang hielt Tesla-Chef Elon Musk die Finanzwelt mit seinem waghalsigen Plan eines Börsenrückzugs des E-Auto-Pioniers in Atem. Nun hat der Tech-Milliardär die Aktion genauso überraschend abgeblasen, wie er sie angekündigt hatte.
Damit hat Musk ein Grossprojekt weniger am Hals und kann sich auf Teslas Hoffnungsträger Model 3 konzentrieren. Doch das Chaos, das er angerichtet hat, könnte ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Durch den Zick-Zack-Kurs verliert Musk zudem weiter an Glaubwürdigkeit. Wird der Starunternehmer für Tesla zur Belastung?

Kann man Musk noch ernst nehmen?

"Die meisten unserer Aktionäre glauben, dass wir als öffentliches Unternehmen besser aufgestellt sind", teilte Musk Freitagnacht im Firmen-Blog mit.
Das ist eine radikale Kehrtwende - zuvor hatte er noch getwittert, zwei Drittel der Investoren würden mitziehen. Warum Musk kein Feedback einholte, bevor er im Alleingang mit seinem tollkühnen Plan vorpreschte - rätselhaft. Tesla verlor nun jedenfalls keine Zeit, die Idee zu begraben - ein Spezialausschuss zur Prüfung des Börsenrückzugs gab bereits seine Auflösung bekannt.
Kann man den Tesla-Chef nach dieser Posse noch ernst nehmen? "Was Musk Freitagnacht geschrieben hat, widerspricht allem, was er zuvor getwittert hatte", sagte Analyst Gene Munster dem Finanzdienst Bloomberg. Irgendwann werde sich die Aufregung zwar wieder legen, es sei aber keine Situation, die man einfach so vergessen könne. Rechtsprofessor Stephen Diamond von der Santa Clara University glaubt, dass Teslas Verwaltungsrat Musk letztlich zur Räson brachte, um den Schaden zu begrenzen: "Sie mussten die Farce beenden".




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