Smart Home 18.06.2019, 11:10 Uhr

Im Test: Echo Plus (2. Gen) mit Alexa

Den Echo Plus kann man auch ohne App zum Laufen bringen. Was kann Alexa 2019 in der Schweiz – und was nicht?
Der Echo Plus der 2. Generation
(Quelle: Amazon)
Der Echo Plus der 2. Generation kommt in Anthrazit, mit Netzteil und Kurzanleitung. Oben hat er vier Tasten: Mikrofon-Aus-Taste, Lauter-, Leiser- und eine Aktionstaste. Am oberen Rand befindet sich der Lichtring. Der Echo Plus misst 9,9 × 9,9 × 14,8 Zentimeter (L/B/H) und wiegt 780 Gramm.
Wir fokussieren uns im Test darauf, was Alexa zum jetzigen Zeitpunkt in der Schweiz kann – und was noch immer nicht.
Smart Home: Da der Echo Plus (2. Gen) einen integrierten Zigbee-Hub hat, können damit kompatible Smart-Home-Geräte gesteuert werden. Mangels weiterer Geräte wie einem zusätzlichen smarten Lautsprecher oder smarten Zigbee-Lampen oder -Schalter konnten wir diese Funktionen nicht testen.
Was allerdings möglich war, da wir momentan einen Kobold-Roboter von Vorwerk testen, ist das Steuern des Kobold-Staubsaugroboters. Dazu später mehr.

Einrichtung

Zu Beginn gab es ein kurzes Frage-Antwort-Ping-Pong zwischen der Redaktorin und Alexa, wobei die virtuelle Assistentin natürlich die besseren Nerven bewies. Der Anlass war, dass wir Alexa, die Assistentin des zu verbindenden Echo Plus, auf Englisch fragten, wie man Alexa-Geräte ohne App in der Schweiz einrichten soll. Wir wollten wissen, ob Schweizer Kunden diese Information von Alexa erhalten oder eben nicht. Entweder bekam die Redaktorin zu hören, dass Alexa das nicht wisse, oder sie verwies auf die App – die in der Schweiz ja nicht erhältlich ist.
Mittlerweile sind Amazon-Smart-Speaker offiziell in der Schweiz erhältlich, beispielsweise bei Digitec, die uns diesen Echo Plus zur Verfügung gestellt hat. Wir wollten wissen, was man mit Alexa und einem Echo-Gerät heute in der Schweiz kann – und was nicht.
Grundsätzlich kann gesagt werden: Ja, Sie können Amazon-Geräte auch in der Schweiz nutzen. Aber ohne die App Amazon Alexa; die gibts noch immer nicht.
Dass die App nicht verfügbar ist, ist zugegebenermassen ärgerlich. Aber nicht das Ende der Geschichte. Sie können ein Echo-Gerät trotzdem mit Ihrem Amazon-Konto verknüpfen, einfach über den Browser. Wie Sie ein Amazon-Gerät mit Alexa hierzulande einrichten, erklären wir in diesem Video: 
Ändern Sie danach die Sprache von Englisch auf Deutsch. Loggen Sie sich hierzu unter alexa.amazon.de ein. Sie finden dies unter Einstellungen bei den Geräten (Allgemein). Denn sonst hören Sie auf die Frage: «Alexa, warum ist der Himmel blau?» die Antwort: «I couldn't find Mr. Blau».
Fragen nach dem Wetter (inklusive Ortsangabe), nach Sänger XY oder komplexere Dinge wie die Definition von «Paradox» oder «Tod» kann Alexa beantworten. Auch einen Wecker stellen, eine Einkaufsliste oder einen Termin erstellen klappt.  

Musik hören

Deutsche Sender funktionierten; nach zwei Versuchen dudelten auch Songs von Radio 24, Radio 1, Radio Argovia oder Radio Zürisee. Dies dank TuneIn. Damit kann man Live-Sport, Musik, Nachrichten, Podcasts und Internetradio hören. Das sprachgesteuerte Lauter- und Leiserstellen funktionierte gut. Dasselbe bei Kommandos zu An und Aus, Stopp und Fortsetzen. Bei gewissen Fragen stiess Alexa noch an ihre Grenzen: Als wir bei einem Adele-Song nach der Sängerin fragten, wurde uns erst aus Wikipedia irgendwas über Asterix vorgelesen. Beim zweiten Versuch wurde der Sender genannt.
Spotify
Um Ihre Spotify-Playlist abzuspielen, müssen Sie den Account erst manuell verknüpfen. Es ist ein Premium-Spotify-Konto nötig. Die Verknüpfung funktioniert mangels App auch über den Browser (Startseite, dann zu Spotify verknüpfen scrollen). Wenn Sie bei Standard-Musik Spotify nicht anwählen können, loggen Sie sich in einem separaten Browserfenster bei Spotify ein. Via «Verfügbare Geräte» können Sie den Echo Plus Songs abspielen lassen. Mit unserem Android-Smartphone (Android 9.0.0/EMUI) hat das nach ein paar Versuchen geklappt.

Anrufe, Skills, Smart-Home-Geräte: Staubsaugroboter steuern und Fazit

Anrufe

Das Webprofil stösst bezüglich Benutzbarkeit klar bei Anrufen an die Grenzen. Hier muss die App Amazon Alexa verwendet werden! Da Amazon Geräte noch immer nicht offiziell in der Schweiz unterstützt werden, funktioniert dies leider nicht. Auf unsere Anfrage via Schweizer Kundendienst hiess es, ihnen sei kein Workaround bekannt.

Skills

Echo Plus von oben: vier Tasten und der blaue Ring
Quelle: Screenshot
Skills sind zusätzliche Alexa-Funktionen von Drittanbietern. Beispielsweise Fernsehprogramm, Wörterbuch, «Runde Mitleid», Quiz des Tages, Abfallkalender, Bring!-Einkaufsliste et cetera. Einige müssen vor der Nutzung erst mit dem Amazon-Konto verknüpft werden. Eine Liste der verfügbaren deutschen Skills finden Sie auf dieser Webseite.
Wir fragen im Video Alexa unter anderem nach den Skills.

Smart-Home-Geräte: Staubsaugroboter steuern

Wie eingangs erwähnt, können wir smarte Lampen und Schalter nicht testen, auch die Multi-Room-Musik, die das Gerät kann, konnten wir leider nicht ausprobieren.
Allerdings putzt bei uns derzeit ein Vorwerk-Staubsaugroboter. Dieser ist grundsätzlich mit Amazons Alexa steuerbar. Man kann Alexa auch zurufen: «Alexa, Kobold Roboter Skill», worauf sie einem erklärt, was man hierzu sagen kann. Aber das Amazon-Konto und Ihr Vorwerk-Konto müssen verknüpft werden. Natürlich wird man an die Alexa-App verwiesen. Doch es geht auch über den Browser.
Suchen Sie dies unter Smart Home, Smart Home einrichten. Die Skills sind nicht aktiviert, klicken Sie darauf (aktivieren). Suchen Sie nach Kobold. Wir gelangten zur betreffenden Amazon-Seite und mussten nur noch auf Konto verknüpfen klicken und uns dann mit dem Vorwerk-Konto einloggen. Erlaubnis erteilen und: voilà.
Wenn Sie einen Kobold-Staubsaugroboter von Vorwerk daheim haben, können Sie die Konten verknüpfen und ihn via Alexa steuern
Quelle: cm/NMGZ
Nach dem Befehl: «Alexa, sage Kobold Roboter Reinigung starten» setzt sich der Kobold VR 300, den wir Paula genannt haben, langsam in Bewegung. Finden wir cool.
Apropos Namen: Obwohl uns Alexa antwortet, Paula werde starten, kann man Alexa bedauerlicherweise nicht sagen: «Alexa, sage Paula, Reinigung starten.»

Fazit

Wenn man gewillt ist, auf die Alexa-App zu verzichten, kann man den Amazon Echo Plus ziemlich vielseitig nutzen. Man muss sich einfach bewusst sein, dass eine Lösung oft etwas umständlicher ist. Die Features, die in der Schweiz funktionieren, klappten zu unserer Zufriedenheit. Der Amazon Echo Plus ist ein toller smarter Lautsprecher mit gutem Sound. Ausserdem ist er ein Smart-Home-Hub, mit dem wir unseren Staubsaugroboter steuern konnten. Wer Zigbee-Lampen daheim hat, dem wird dies sicher auch gefallen. Dass die App in der Schweiz noch immer nicht verfügbar ist, obwohl man Amazon-Geräte bei Digitec bestellen kann, schlug sich auf unsere Wertung nieder. Ebenfalls, dass man Anrufe nur via App einrichten kann.
Echo Plus (2. Gen) mit Alexa
Positiv: Konnektivität (WLAN/Bluetooth), TuneIn und Spotify nutzbar, Skills, Soundqualität, auch als Smart-Hub einsetzbar, Design
Negativ: App in der Schweiz nicht nutzbar; darum Einrichtung etwas umständlich; Anrufe nur über App möglich
Details: Alexa, Smart-Hub, Streaming: Spotify, TuneIn, Amazon Cloud Player, Bluetooth, WLAN, AUX-Anschluss (Ein-/Ausgang),
Strassenpreis: Fr. 163.-
Info: www.amazon.de/Amazon-Echo-Plus-2-Gen-2019/dp/172418234X




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