Systemkamera 29.05.2020, 10:27 Uhr

Fujifilm X-T4 im Test

Mit der Addition von IBIS schliesst Fujifilm die letzte grosse Lücke in der Feature-Liste der X-T-Serie.
Die X-T4 eliminiert die grösste Schwäche der X-T3
(Quelle: Fujifilm)
Viel gab es an der X-T-Serie nicht mehr zu verbessern. Entsprechend sind die Neuerungen an der X-T4 keine grosse Überraschung. Die Kamera ist nicht für alle Nutzer der grosse Schritt nach vorn, den sie erwartet hatten. Für andere hingegen ist das Upgrade massiv. Vor allem Videografen und einige spezialisierte Fotografen dürften von den neuen Features profitieren.
Die X-T4 zieht den Retro-Style der X-Serie weiter
Quelle: Fujifilm

Das ist neu

Elefanten lassen sich nicht so leicht aus der Balance bringen. So auch der Elefant im Raum der Neuerungen bei der Fujifilm X-T4: In Body Image Stabilization, kurz IBIS. Somit ist die X-T4 die zweite Fuji-X-Kamera mit einem Bildstabilisator im Gehäuse, nach der X-H1. Der neue Mechanismus soll kleiner, leichter sowie ruhiger sein als der Vorgänger und bis zu 6,5 Stops Lichtverlust kompensieren können. Das genau nachzumessen, ist in der Praxis schwierig, aber in unserem Test macht sich die Stabilisierung doch stark bemerkbar. Auch mit einem Objektiv ohne jegliche eigene Stabilisierung, wie dem 35 mm ƒ/1.4, lassen sich Verschlusszeiten im einstelligen Bereich noch von Hand halten.
Den grössten Einfluss hat das IBIS-System allerdings auf den Videobereich. Dort wird es zu einem wahren Gamechanger. Bisher konnten Fuji-Nutzer nur mit stabilisierten Objektiven brauchbare Videos aus der Hand schiessen. Mit dem IBIS-System der X-T4 öffnet Fujifilm die Objektiv-Range massiv. Gerade einige der optisch schönsten Fuji-Objektive wie die lichtstarken Festbrennweiten, sind jetzt auch für Videoaufnahmen ohne Stativ zu gebrauchen.
Den Bildstabilisator gibt es jetzt auch ohne Objektiv
Quelle: Fujifilm
Passend dazu wurde das Autofokus-Tracking verbessert. Das neue System berücksichtigt mehr Daten, wie Farbe oder Formen, um Objekte zu erkennen und korrekt zu verfolgen. Im Vergleich mit den Vorgängermodellen ist das Upgrade sofort bemerkbar. Die X-T4 verfolgt angewählte Subjekte deutlich zuverlässiger und lässt sich weniger von anderen Objekten im Bild ablenken. Die mit der X-Pro3 eingeführte Gesichtserkennung findet ebenfalls ihren Weg auf die X-T4 und funktioniert genau gleich gut.

Mehr Durchhaltevermögen

Zusätzlich soll die X-T4 länger halten. Das sowohl beim Verschlussmechanismus als auch beim Akku. Der Verschlussmechanismus schafft neu 15 Bilder pro Sekunde und hält nach CIPA-Rating für 300'000 Auslösungen durch. Das ist rund doppelt so viel wie bei der X-T2. Der neue Akku spielt ebenfalls länger mit. Laut CIPA-Rating bis zu 500 Fotos. Damit ist die X-T4 eine der ausdauerndsten DSLM-Kameras auf dem Markt. Der Nachteil: Fujifilm hat den Akku komplett neu entwickelt und verwendet nicht mehr das Modell W126 wie bei bisherigen Modellen, sondern die neue NP-W235-Batterie. Diese ist ein wenig grösser und erinnert mit ihrer Form eher an eine klassische DSLR-Batterie. Entsprechend ist die X-T4 nicht mit bestehenden W126-Batterien kompatibel. Der Akku lässt sich neu per USB-C-Anschluss aufladen, während er sich in der Kamera befindet. Allerdings liefert Fujifilm nur noch ein entsprechendes Ladekabel mit. Ein externes Ladegerät muss separat gekauft werden. Das ist gerade für Nutzer schade, die mehrere Batterien verwenden und jeweils einen Akku laden, während der andere in Gebrauch ist.
Der Griff ist etwas dicker und die Anschlüsse leicht verändert
Quelle: Fujifilm




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