Fujifilm X-T4 im Test

Software

Auch auf der Software-Seite gibt es Neuerungen. Die X-T4 kann neu Bilder auch in einem komprimierten RAW-Format speichern. Dieses ist zwar verlustbehaftet, aber deutlich kleiner als eine reguläre RAW-Datei. Das ergibt vor allem bei Nutzern Sinn, die nur kleinere Bearbeitungen an ihren Bildern vornehmen, aber dennoch mehr Spielraum brauchen, als dass sie von JPG erhalten.
Dazu kommen einige Neuerungen, die bereits in der X-Pro3 vorhanden waren. Allem voran die Bearbeitungsmöglichkeiten und Farbfilter in der Kamera. Diese wurden für die X-T4 sogar noch weiter verbessert und können neu in Halbschritten angepasst werden. Zuletzt gibt es eine neue Filmsimulation: Eterna Bleach Bypass. Diese simuliert, wie der Name erahnen lässt, den Eterna-Film, der mit der Bleichauslassungs-Methode entwickelt wurde. Dabei wird der Bleichvorgang beim Entwickeln des Fotos entweder teilweise oder komplett ausgelassen, was zu einem blassen, metallisch scheinenden Effekt führt. Bandfotografen im Rock-/Metal-Bereich dürfen sich besonders freuen.

Gehäuse und Ergonomie

Das Gehäuse der X-T4 ist sehr ähnlich wie das der Vorgängermodelle, mit einigen kleineren Änderungen. Die auffallendste Neuerung ist der neu entwickelte Touchscreen. Dieser lässt sich nicht mehr nur ausklappen und kippen, sondern komplett drehen, wenden und in alle möglichen Richtungen neigen. Das alles, ohne dabei instabil zu wirken. Praktisch dabei: Das Display kann auch umgedreht im Gehäuse verstaut werden, was das Display unterwegs schützt und Nutzern entgegenkommt, die ausschliesslich den Sucher verwenden.
Einige Buttons wurden verschoben, sonst alles wie gehabt
Quelle: Fujifilm
Allerdings ist es durchaus sinnvoll, das Touch-Display zu verwenden. Fujifilm hat die Touch-Steuerung überarbeitet und vereinfacht. Besonders im Videobereich können neu alle Parameter per Touch angepasst werden. Das hilft dabei, mechanische Geräusche zu minimieren und ermöglicht es, die Einstellungen zwischen Foto- und Videomodus unterschiedlich zu halten.
Zum Schluss gibt es noch einige kleinere Änderungen. Der Griff der X-T4 ist leicht tiefer als beim Vorgängermodell. Die zwei SD-Kartenslots bleiben bestehen, sind allerdings neu angeordnet. Statt direkt horizontal nebeneinander, sind sie vertikal angebracht. So soll verhindert werden, dass aus Versehen die falsche Karte entnommen wird. Die Kartentür kann zudem komplett entfernt werden, was mit gewissen Mounts praktisch sein kann.
Die Bedienung auf der Oberseite ist grösstenteils gleich geblieben
Quelle: Fujifilm
Dazu gibt es ein paar grössere Tasten und eine neue Anordnung einiger Buttons auf der Rückseite. Die Q-Taste wandert nach oben rechts. Der AF-L-Knopf, der vorher dort war, wird in einen AF-On-Knopf umgewandelt und rückt links neben das Rad. Und der AE-L-Knopf, der sich dort befand, ersetzt den frei gewordenen Platz des Q-Knopfs. Die Vor- und Nachteile dieses Wechsels dürften individuell sein. Für mich persönlich ist der standardmässige AF-On-Knopf ein Segen. Diesen musste ich bisher manuell auf AF-L legen. Andererseits ist die neue Position für mich nur schwer erreichbar, da ich mit dem linken Auge durch den Sucher schaue und mir so mit meiner Nase den Button versperre. Glücklicherweise können bei der X-T4 alle Buttons frei belegt werden. Dann stimmt einfach die Beschriftung nicht mehr. Nicht ändern lässt sich das Verschwinden des Auswahlrades für den Belichtungsmessmodus. Dieses wurde umfunktioniert in einen Schalter zwischen Foto- und Videomodus. Das ist praktisch für Nutzer, die häufig zwischen den beiden Modi hin- und herwechseln. Die Platzierung auf dem Rad ist jedoch etwas merkwürdig gewählt. Zumal das Rad nur in eine Richtung wirklich bequem zu bedienen ist. Vom Videomodus zurück in den Fotomodus steht der Auslöser im Weg. Nicht wirklich schlimm, aber auch nicht unbedingt nötig.
Das Display der X-T4 lässt sich frei drehen und wenden
Quelle: Fujifilm




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