DVD 06.02.2019, 08:33 Uhr

Daten auf CD/DVD-R schreiben – und auch löschen?

Sie wollen Fotos auf eine CD bzw. DVD-R brennen. Auch wenn es keine «RW» (rewritable) Disk ist, können Sie sie oft auch wieder löschen. Hier die Tipps für Windows 10.
(Quelle: NMGZ)
Das Brennen von Daten auf DVD- oder gar CD-Rohlinge ist inzwischen aus der Mode gekommen. Das hat ein paar gute Gründe, die wir vorausschicken wollen, bevor wir zu den Praxis-Tipps schreiten.

Warum sind CD/DVD-Brenner «out»?

Erstens hat es auf diesen so genannten «optischen Datenträger» nur wenig Platz: DVDs bieten standardmässig 4.7 Gigabytes, CDs normalerweise nur etwa ca. 700 Megabytes, manche auch rund 800 Megabytes. Das ist recht wenig, wenn man bedenkt, dass inzwischen Festplatten mit 1 bis 2 Terabytes oder mehr normal sind. Sogar die handlichen kleinen USB-Sticks bieten mehr. Für einen Fünfliber erhält man USB-Sticks mit 16 Gigabytes Platz.
Immer weniger Geräte verfügen überhaupt noch über ein optisches Laufwerk in Form eines CD/DVD-Brenners. In Desktop-PCs sind sie noch gelegentlich zu finden, in vielen Notebooks jedoch sucht man sie oft vergeblich.
USB-Sticks und USB-Festplatten lassen sich viel leichter mehrmals verwenden. Mit den aktuellen schnellen USB-Ports verläuft das Draufkopieren auf einen USB-Stick in der Regel auch schneller als das Brennen auf eine Scheibe. Ausserdem ist bei wiederbeschreibbaren CD- oder DVD-Formaten (CDRW, DVD-RW bzw. +RW) nach wenigen hundert Überschreibvorgängen Schluss mit lustig. Die defekten Scheiben landen im Abfall.
Dann wäre noch die Lagerung. Es kann bei einzelnen Geräten bzw. Rohlingen immer wieder mal Ausreisser nach unten oder nach oben geben. Aber man geht heute davon aus, dass die Daten auf den einzelnen Datenträgern realistischerweise etwa wie folgt haltbar sind, sofern gute Bedingungen herrschen:
  • CD-Rohling: fünf bis zehn Jahre
  • DVD-Rohling: zehn bis dreissig Jahre
  • Festplatte im PC: bis zu zehn Jahre
  • Externe Festplatte: bis zu dreissig Jahre
  • USB-Sticks: zehn bis dreissig Jahre
Nur gekaufte Musik-CDs und Film-DVDs halten bei sorgfältigem Umgang in der Regel ein paar Jahrzehnte länger. Das liegt daran, dass diese nicht gebrannt werden, sondern gepresst. Die Beschichtung über der empfindlichen Datenschicht ist dicker und robuster.
Es lassen sich heute fast keine Anwendungsfälle mehr finden, in denen das Brennen von Daten auf DVDs zwingend nötig ist. Früher waren Boot-CDs und -DVDs noch beliebt. Aber heutzutage können PCs und Notebooks ab USB-Sticks aufstarten, wenn man ein neues Betriebssystem installieren oder einen Rettungsdatenträger benutzen will. Grosse Datenmengen lassen sich bequem über schnelle Internetanschlüsse übermitteln und in Cloudspeichern ablegen. Und falls der Internetzugang irgendwo zu mager wäre, käme wieder die Variante mit dem USB-Stick oder einer USB-Festplatte in Frage. Viele DVD- oder BluRay-Player können zudem auch Daten ab USB-Sticks oder ab freigegebenen Laufwerken im Netzwerk abspielen, etwa ab einem NAS (Netzwerkspeicher). Es ist daher oft auch für diese Geräte nicht mehr nötig, die Daten auf einen Rohling zu bannen.
Falls Sie DVDs (eher nicht mehr: CDs) als Archive benutzen wollen, denken Sie daran, dass Sie die Daten etwa alle zehn Jahre auf neue Rohlinge umkopieren müssen. Sollte Ihnen aber ein Archivzeitraum von gut zehn Jahren ausreichen, können Sie zur DVD greifen. Hier kommt die nächste Frage auf: Werden Sie in zehn Jahren überhaupt noch ein DVD-Laufwerk haben, in das Sie die Scheiben mit den selbstgebrannten Schätzen stecken können?




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