18.08.2012, 00:00 Uhr

Gewinner der fünften Schweizer Open Source Awards

Die Programmiersprache Vala, das E-Government Portal das Kantons Waadt, Ubuntu-Entwickler Stéphane Graber und OpenJustitia sind die Gewinner der CH Open Source Awards 2012.
Unternehmen, Communities und junge Talente konnten sich für die CH Open Source Awards bewerben, die nach den Erfolgen der letzten Jahren erneut von /ch/open organisiert und von einer renommierten Jury vergeben werden. Aus den 19 Bewerbungen hat die Jury für jede Kategorie drei Nominierungen erarbeitet.

Die Swiss Open Systems User Group /ch/open vergab auch dieses Jahr wieder die CH Open Source Awards in drei Kategorien. Die von einer renommierten Jury vergebenen Auszeichnungen würdigen Engagements für Open Source Software in der Schweiz. Die Selektion der prämierten Unternehmen, Communities und jungen Talente war hart: ?Es ist der Jury zum Teil schwergefallen aus den Nominierten jeder Kategorie die Gewinner zu küren, da es etliche sehr gute Kandidaten gab?, meinte Jury-Mitglied Bertrand Delacretaz von Adobe.

In der Kategorie Business Case nominierte die Jury drei  Kandidaten: ?Der Einsatz von Open Source Business Analytics bei der Swisslos?, ?Virtuelle Clients im Informatikunterricht an der GIB Muttenz? und ?Portail eGov du canton de Vaud?. Das Portal des Kantons Waadt gewinnt den Award, Dozentin Dragica Kahlina sieht in dem Projekt grosse Signalwirkung und Vorbildfunktion. Wichtig sei nicht nur die Nutzung von Open Source Software, sondern die konsequente Mitarbeit in den Communities und die Vision des Kantons für mehr Open Source im Allgemeinen. Die Jury unterstützt mit dem Preis den Kanton Waadt und sieht in auch als Ansporn für andere Kantone, auf diese Weise zusammenzuarbeiten.

Am meisten umkämpft war der Community Award, für welchen der Paketmanager Composer, die Programmiersprache Vala und die Content-API PHPCR nominiert waren. Es gewinnt Vala, vertreten durch Jürg Billeter. Mit Vala wird eine sehr aktive Community mit viel Potential gewürdigt, meinte Jurymitglied Sebastian Spaeth: ?Ursprünglich von Schweizer Studenten entwickelt, wird die Sprache in vielen Projekten namentlich auf dem Linux Desktop Gnome eingesetzt.  Auch der offene Entwicklungsmodus hat die Jury beeindruckt. Die Jury hofft, andere Studenten zu inspirieren, Projekte zu entwickeln und Communities zu bilden. Die Schweiz lebt von solch mutigen Innovationen.?

Aus den drei Nominierten für den Youth Award,  Hernani Marques Madeira, Patrick Recher und Stéphane Graber hat die Jury Stéphane Graber zum Sieger gewählt. Corsin Camichel erklärt: ?Die Jury würdigt die Arbeit von Stéphane Graber, der seit seinem 18. Lebensjahr an Ubuntu mitentwickelt. Auch bei einem so bedeutenden Open Source Projekt ist Jugend kein Hindernis, was zählt sind Einsatz und Kompetenz. Die Jury hofft, dass sein Vorbild andere inspiriere, sich auch in globale Projekte einzubringen und so die Zukunft mit zu gestalten.?

Einen ausserordentlichen Sonderpreis erhält das Gerichts-Softwarepaket OpenJustitia. Jurypräsident und /ch/open Vorstand Matthias Günter dazu: ?Das Bundesgericht ist im Bereich der eidgenössischen Verwaltung schon lange ein Vorreiter für Open Source, auch wenn die meisten Verwaltungen bewusst oder unbewusst immer mehr Open Source einsetzen. Der nächste logische Schritt ist die Freigabe ganzer Lösungen, wodurch neue Ökosysteme entstehen, in denen Behörden wie Private von tieferen Kosten, erhöhter Interoperabilität und nachhaltigeren Lösungen profitieren. Eine Verwaltungseinheit, die einen solchen Schritt macht, braucht Mut, der Umgang mit den bestehenden Marktteilnehmern wie auch der Aufbau einer neuen Community brauchen Ausdauer und Überzeugung. Das Bundesgericht hat sich mit OpenJustitia der Herausforderung gestellt und einen Schritt gemacht, der nicht nur für das Gericht selbst, sondern für ein ganzes Marktsegment ein Fülle positiver Auswirkungen haben wird . Diese Pionierleistung soll angemessen gewürdigt werden.?

Die Eingaben für die CH Open Source Awards 2013 werden ab Februar 2013 möglich sein. (ph) http://www.ossawards.ch/



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