Keine Updates mehr 10.10.2017, 16:33 Uhr

Microsoft beendet Support für Office 2007

Microsoft Office 2007 erhält ab sofort keine Sicherheitsupdates mehr. Nach nunmehr 10 Jahren Unterstützung endet der Extended Support für die Büro-Suite.
(Quelle: Microsoft)
Bereits im März hat Microsoft angekündigt, den sogenannten Extended Support für Office 2007 einzustellen. Das bedeutet, dass das Unternehmen aus Redmond den Nutzern dieser Office-Suite keinerlei Updates mehr zur Verfügung stellt. Dies betrifft einerseits Updates für Funktionserweiterungen, Updates zur Bekämpfung von Sicherheitslücken oder Patches für allfällige Fehlfunktionen der einzelnen Office-Programme wie Word, Excel oder PowerPoint. Auch vom Support-Ende betroffen ist Microsoft Visio 2007, das nicht zur Office-Suite gehört.
Grundsätzlich dauert der Support eines Software-Produkts bei Microsoft insgesamt zehn Jahre. Fünf Jahre hält der sogenannte Mainstream-Support an. Dort kommen in regelmässigen Abständen Updates heraus, welche die Office-User nicht nur vor ärgerlichen Software-Fehlern und Sicherheitslücken schützen, sondern auch neue Funktionen für die Office-Suite an Bord haben. Sind diese fünf Jahre vorbei (in diesem Fall war das 2012), wird weitere fünf Jahre lang Extended Support angeboten, in denen "nur" noch Sicherheits-Patches ausgeliefert werden. Dies geschieht zum einen, weil das Produkt veraltet ist und nicht mehr mit der zeitgenössischen Technik mithalten kann, und zum anderen natürlich auch, weil Microsoft den Usern die neuen, moderneren Office-Versionen anbieten möchte.

Ist Office 2007 weiterhin nutzbar?

Grundsätzlich Ja. Trotz Support-Ende ist es nicht so, dass sich Office 2007 nun einfach nicht mehr starten lässt oder Fehler produziert. Es können weiterhin Dokumente angefertigt, gespeichert, versendet oder gedruckt werden. Allerdings nimmt man mit der weiteren Nutzung von Office 2007 einige Risiken in Kauf:
  • Sicherheit und Fehler: Office stellt ein grösseres Sicherheitsrisiko dar, als man gemeinhin glaubt. E-Mails, die auf Phishing oder die Platzierung von Ransomware abzielen, machen das häufig mit einem scheinbar harmlosen Word-File im Anhang, das schädliche VB-Scripts beinhalten kann. Andererseits gibt es keine Hilfe mehr, wenn Office mal nachhaltig streikt.
  • Formate: Es kann zu Problemen mit den verschiedenen Formaten von Dokumenten kommen. Erhalten Sie von Dritten Dokumente zugeschickt, die andere Office-Versionen nutzen, kann die Darstellung fehlerhaft ausfallen – oder Sie können das Dokument gar nicht erst öffnen.
  • Drittanbieter-Software: Bei Software von Drittanbietern, die im Zusammenhang mit Office verwendet wurde, kann es zu Kompatibilitätsproblemen kommen.

Alternativen und Tipps zum Umstieg

Grundsätzlich sind seit dem Launch von Office 2007 bereits zahlreiche neue Office-Suiten erschienen. Die aktuelle ist Office 2016. Wenn Sie einen Umstieg in Betracht ziehen, empfiehlt sich diese Version, da sie sich technisch auf dem neusten Stand befindet und darüber hinaus noch mindestens bis 2026 von Microsoft unterstützt wird.
Mit der aktuellen Office-Version hat Microsoft erstmals auf zwei verschiedene Lizenz-Modelle gesetzt: Office 2016 und Office 365. 

Was ist der Unterschied zwischen Office 2016 und Office 365?

Office 2016 ist die althergebrachte Office-Suite, deren Nutzerlizenz(en) Sie einmalig erwerben. Es werden voraussichtlich, wie bisher, fünf Jahre lang Funktions- und Sicherheits-Updates folgen. Danach folgt der fünfjährige Extended Support, der 2026 ausläuft. Die Office-2016-Suite gibt es in zahlreichen Versionen.
Wenn Sie Office nur im privaten Rahmen nutzen, empfiehlt sich die Home & Student-Version. Diese umfasst Word, Excel, PowerPoint und OneNote und ist für einen UVP von 149 Euro erhälltich. Wenn Sie die Office-Lizenz aber auch für Ihr Unternehmen einsetzen möchten, müssen Sie Office Home & Business erwerben. Für den höheren Preis (279,00 Euro) erhalten Sie auch Microsoft Outlook dazu. Bei beiden Versionen erhalten Sie zusätzlich 15 Gigabyte Speicher bei Microsofts Cloud-Dienst OneDrive.
Office 365 hingegen ist ein Abonnement-Modell von Office. Statt einmalig einen höheren Betrag zu bezahlen, erwirbt man eine Nutzungslizenz, die man monatlich oder jährlich wiederholt bezahlt. Diese von Microsoft selbst gepushte Version bietet tatsächlich einige Vorteile: So umfasst Office 365 nicht nur zeitlich begrenzten, sondern anhaltenden Support, selbst für Folgeversionen. Weiter bietet Microsoft seine Office-Programme auch als Mobile-Apps an, deren Nutzung für Office-365-Abonnenten absolut kostenlos ist. Dazu packt Redmond auch Outlook, den Publisher und Microsoft Access hinzu, Programme, die Office 2016 nicht bietet.
Daneben gibt es gleich 1 Terabyte zusätzlichen Cloud-Speicher bei OneDrive. Last but not least ist es ebenfalls von Vorteil, dass Office 365 im Multi-License-Paket (99 Euro im Jahr, 10 Euro im Monat) auf bis zu fünf Computern installiert werden darf. Bei der 2016er-Version ist die Nutzung auf einen PC oder Mac beschränkt. Wer lieber ein Office-365-Abo für nur einen Computer abschliessen möchte, kein Problem: Dieses Modell schlägt mit 7 Euro im Monat oder 69 Euro im Jahr zu Buche.

Praxis-Tipp

Die Wahl zwischen Office 2016 und Office 365 hängt stark von der persönlichen Nutzung ab. Tippen Sie nur alle Jubeljahre einen Brief oder basteln ein Haushaltsbuch in Excel, reicht wohl eine Einzellizenz von Office 2016. Bis 2026 hat sich das wohl amortisiert. Wenn Sie die Office-Suite aber regelmässig benutzen oder sie gar zu Ihrem Alltag gehört, lohnt sich ein Blick auf Office 365. Nicht zuletzt, weil man mit dem Multi-Lizenz-Modell fünf Computer mit Office ausrüsten kann – eine Anzahl, die auch in Privathaushalten keine Seltenheit mehr ist.
Alternativ bietet sich natürlich auch ein Wechsel zu den kostenlosen Open-Source-Lösungen OpenOffice oder dessen Fork LibreOffice an. Daneben ist auch Softmaker Office als potente Alternative zur herkömmlichen Office-Suite von Microsoft empfehlenswert.




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