KI-Forschung 18.01.2023, 09:45 Uhr

Trainingscamp für intelligente Maschinen

El­vis Na­va bringt Ro­bo­tern bei, münd­li­che oder schrift­li­che Be­feh­le aus­zu­füh­ren. Da­für schickt er sie in ein Trai­nings­la­ger, wo sie ler­nen, Bild-​, Text-​ und Be­we­gungs­da­ten zu kom­bi­nie­ren.
El­vis Na­va ist ein Fel­low am AI Cen­ter der ETH Zü­rich so­wie Dok­to­rand an der Pro­fes­sur für Neu­ro­in­for­ma­tik und im La­bor für wei­che Ro­bo­tik
(Quelle: Daniel Winkler/ETH Zürich)
Die weisse Roboterhand im Soft Robotics Lab der ETH Zürich greift nach der Bierdose, hebt sie an und führt sie über das am anderen Ende des Tisches stehende Glas. Dort dreht die Hand die Dose behutsam nach rechts und der goldgelbe Inhalt fliesst prickelnd und ohne Verschütten hinein. Prost.
Bedient wird die Roboterhand, die das ETH Start-up Faive Robotics entwickelte, von Elvis Nava. Der 26-jährige Doktorand hält seine Hand über eine Fläche, die mit einer Kamera und Sensoren ausgestattet ist. Die Roboterhand macht das, was auch Nava macht: Spreizt er die Finger, spreizen sich die des Roboters. Zeigt er auf etwas, tut die Roboterhand es ihm gleich.
Doch damit steht Nava erst am Anfang: «In Zukunft soll das funktionieren, ohne dass wir dem Roboter genau vorgeben, was er machen soll», sagt er. Der Informatiker will Maschinen beibringen, schriftliche oder gesprochene Aufträge auszuführen. Er will sie so intelligent machen, dass sie Menschen verstehen, ihnen bei unterschiedlichen Aufgaben helfen können und schnell neue Fähigkeiten lernen.
Wo heute meist noch spezifische Angaben einer Programmiererin oder eines Programmierers nötig sind, sollen in Zukunft Befehle wie «Schenk mir ein Bier ein» oder «Reich mir den Apfel» ausreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, erhielt Nava 2021 ein Fellowship des AI Centers der ETH Zürich: Dieses Programm fördert Talente, die eine Brücke zwischen verschiedenen Forschungsdisziplinen schlagen und dadurch neue KI-​Anwendungen entwickeln. Zudem doktoriert der in Bergamo aufgewachsene Italiener an der Professur für Neuroinformatik von Benjamin Grewe und im Labor für weiche Robotik von Robert Katzschmann.

Autor(in) Christoph Elhardt, ETH-News




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