«ETH AI Center» 22.10.2020, 09:51 Uhr

ETH Zürich eröffnet neues Zentrum für die KI-Forschung

Die ETH Zürich eröffnet ein neues Forschungszentrum für künstliche Intelligenz. An diesem soll ein Kernteam mit über 29 Professuren mit jungen Talenten an interdisziplinären Projekten arbeiten. Die Leitung übernimmt der ehemalige Geschäftsführer von Magic Leap Schweiz.
(Quelle: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)
Bei der ETH Zürich soll die Forschung zu Grundlagen, Anwendungen und Auswirkungen von künstlicher Intelligenz verstärkt werden. Hierzu schafft die Universität Raum und Ressourcen – und zwar in Form eines neuen Forschungszentrums für KI. Wie Detlef Günther, der Vizepräsident Forschung der ETH Zürich, am Dienstag an einem Medienanlass erklärte, soll das «ETH AI Center» den interdisziplinären Dialog mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft über «eine innovative und vertrauensfördernde Weiterentwicklung» der Technologie intensivieren.
Seinen Ausführungen zufolge sterbt man bei der ETH ausserdem an, das Zentrum zu einem Inkubator für KI-Start-ups zu machen. In einem Open-Lab will man gleichzeitig gemeinsame Forschungsprojekte mit internationalen Expertinnen und Experten ermöglichen. Hierzu werde das «ETH AI Center» auch Teil des europäischen KI-Forschungsnetzwerks Ellis. Diesem schlossen sich insgesamt 30 Institutionen an, mit dem Ziel, Grundlagen für eine vertrauenswürdige KI zu schaffen. Die ETH Zürich gehört zu den Gründungsmitgliedern des Ellis-Netzwerks.

Ex-Chef von Magic Leap Schweiz übernimmt die Leitung

Als Geschäftsführer des neuen Forschungszentrums konnte die ETH Zürich Alexander Ilic engagieren. Er leitete zuletzt die Schweizer Niederlassung des US-Mixed-Reality-Spezialisten Magic Leap. Vorsteher des «ETH AI Centers» ist derweil Andreas Kraus, Professor am Institut für Maschinelles Lernen. Seinen Ausführungen zufolge kennt Ilic die akademische Welt und ist in der KI-Szene bestens vernetzt.
An den Start geht das KI-Zentrum nun mit einem Kernteam mit über 29 Professorinnen und Professoren aus sieben Departementen, die sich mit grundlegenden Themen wie dem maschinellen Lernen oder dem Bild- und Sprachverstehen befassen. Ihre Aufgabe sei es auch, die neuen Fellows des «ETH AI Centers» zu betreuen. Damit sind Top-Talente auf diesem Gebiet gemeint, die die Universität weltweit rekrutieren und mit einem Stipendium fördern will. «Wir bilden so Expertinnen und Experten aus, die in der Lage sind, interdisziplinäre KI-Projekte umzusetzen», erklärt Günther. Dabei soll die Verbindung zu assoziierten Mitgliedern gepflegt werden, die nicht nur von allen Departementen der ETH, sondern auch von anderen Institutionen sowie aus der Privatwirtschaft ins Zentrum kommen.

Ethik und breite Akzeptanz im Fokus

Laut Krause wollen die Forschenden des «ETH AI Centers» Werkzeuge entwickeln, die Menschen in verschiedenen Bereichen dabei unterstützen, komplexe Aufgaben effizient zu lösen. Dabei sei es essenziell, dass die KI-Modelle zuverlässig funktionieren und ihre Ergebnisse robust, erklärbar und fair sind. «Zuverlässigkeit und Nachvollziehbarkeit sind für die KI-Forschung essenziell», sagt der Vorsteher des Forschungszentrums. Vertrauenswürdige KI-Lösungen würden insbesondere in Forschungsgebieten wie Gesundheit, Mobilität, Architektur, Energie oder Klima dabei helfen, die breite Akzeptanz dieser Technologien in der Bevölkerung zu erhöhen – und das sei «ein entscheidender Wettbewerbsvorteil», zeigt sich Krause überzeugt.




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