Schlummerndes Potenzial 23.07.2023, 14:04 Uhr

Apple Fotos für Anspruchsvolle

Die Fotos-Anwendung von Apple wirkt wie eine harmlose Beigabe zum System. Doch mit der richtigen Herangehensweise wächst sie über sich hinaus.
In Apples Fotos-Anwendung steckt ungeahntes Potenzial
(Quelle: Shutterstock / ze)
Schnappen Sie sich einen professionellen Fotografen, der mit Adobe Lightroom oder Capture One arbeitet, und befragen Sie ihn zu seiner Meinung zu Apples Fotos-Anwendung. Ziemlich sicher werden Sie nur ein müdes Lächeln ernten. Zu banal der Funktionsumfang, zu spassig die Bedienung. Überhaupt: Wie soll man als Profi eine Anwendung ernst nehmen, die auf die Knipserei mit dem Smartphone ausgelegt ist? Und so häufen sich die Irrtümer.
Wir werden uns gleich ansehen, mit welchen Techniken und Erweiterungen Fotos zu einer ausgewachsenen Profisoftware heranwächst. Doch zuvor werfen wir einen Blick auf jene Eigenschaften, die diese Anwendung so unwiderstehlich machen – und das sind weniger die Werkzeuge zur Überarbeitung und Retusche, sondern vielmehr die ausgefuchste Verwaltung.
Deshalb ist es unser Ziel, die Fähigkeiten von Fotos vollumfänglich zu bewahren und gleichzeitig die fortgeschrittenen Möglichkeiten für die Retusche in alle Richtungen zu erweitern.

Die Vorzüge

Was Fotos von der schwergewichtigen Konkurrenz unterscheidet und gleichzeitig so reizvoll macht, ist seine Allgegenwart. Mit dem iPhone geschossene Bilder landen direkt in der zentralen Bibliothek, die über iCloud mit allen anderen Apple-Geräten synchronisiert wird – bis hin zur direkten Wiedergabe auf dem Apple TV. Auch Verbesserungen an den Bildern, Alben oder Löschungen werden nahtlos abgeglichen. Dabei versteht sich Fotos auch mit JPEGs und RAW-Dateien aus allen erdenklichen Kameras. Die Software bildet ausserdem die perfekte Drehscheibe, um schnell einen Schnappschuss an eine E-Mail zu hängen, als Nachricht zu verschicken oder auf Social Media zu veröffentlichen.
Screenshot von Apple Fotos mit Werkzeugen zur Bearbeitung
Auf den ersten Blick wirkt ‹Fotos› nicht unbedingt wie eine Profi-Software
Quelle: PCtipp.ch
Werden die Bilder hingegen aus der Kamera über die SD-Karte in Lightroom importiert, bearbeitet, exportiert, in eine E-Mail eingesetzt und erst dann verschickt, dann vergeht auch die grösste Lust aufs Teilen. Doch Fotos reduziert diesen ganzen Prozess auf wenige Klicks.

Extensions

Obwohl Fotos sehr viele Funktionen für die breite Masse bietet, werden Sie irgendwann nach erweiterten Möglichkeiten suchen. Einer der besten Ansätze ist die Verwendung einer Software als Extension – falls diese Software es zulässt, denn leider sind diese Programme in der Minderheit. Wir werden später darauf zurückkommen.
Um eine Anwendung als Extension aufzurufen, wechseln Sie in Fotos am Mac in den Bearbeiten-Modus. Klicken Sie oben rechts auf die drei Punkte und wählen Sie das gewünschte Programm aus, mit dem Sie das Bild verändern möchten.
Einige Programme sind innerhalb von ‹Fotos› als Extension zugänglich
Quelle: PCtipp.ch
Auf den Mobilgeräten funktioniert das genau gleich. So getan, wird die Oberfläche von Fotos durch jene der anderen Anwendung ausgetauscht: Die fremde Anwendung läuft also innerhalb von Fotos. In einigen Fällen kann es jedoch sein, dass nicht alle Funktionen der externen Anwendung in Fotos erreichbar sind.

Direkter Zugriff

Allerdings sind die praktischen Extensions eher auf dem Rückzug. Stattdessen arbeiten immer mehr Programme direkt mit der Fotos-Mediathek zusammen.
Bei einem ersten flüchtigen Kontakt wirkt ‹Darkroom› wie ein Klon von ‹Fotos›; kein Wunder, denn es greift direkt auf dessen Mediathek zu
Quelle: PCtipp.ch
In solchen Fällen wird ihre gesamte Struktur aufgefächert. Bilder werden in der App manipuliert und direkt zurück in die Mediathek gesichert, wo sie das Original ersetzen. (Dazu gleich mehr.) Der Sicherung geht immer eine Warnung voraus:
Jeder Übergriff auf ein Original muss zuerst abgenickt werden
Quelle: PCtipp.ch




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