Makro-Virus 27.03.2019, 09:25 Uhr

(Un-)Happy Birthday, Melissa!

Heute vor 20 Jahren wurden Hundertausende E-Mail-Boxen vom Makro-Virus «Melissa» überschwemmt. Eine PCtipp-Redaktorin erinnert sich mit Grauen.
(Quelle: NMGZ)
Melissa war ein Word-Makro-Virus, der am 26. März 1999 von einem gewissen David L. Smith in Umlauf gebracht wurde. Der Virus steckte in einer Word-Datei namens «list.doc». Wenn ein User diese Datei öffnete und die Makrowarnung wegklickte, verschickte sich der Virus automatisch mit dem Betreff «Important message from...» an zahlreiche Einträge im Mail-Adressbuch; natürlich inklusive einer Kopie der infizierten Word-Datei. So schaffte es der Virus, der aufgrund einer Notiz im Source-Code als «Melissa» in die Geschichte einging, sich in Windeseile über Millionen von Exemplaren an andere Computer weiterzuverbreiten.
PCtipp-Redaktorin Gaby Salvisberg
Quelle: NMGZ
Damals waren es meine letzten paar Monate im Job in der IT-Support-Abteilung eines mittelgrossen Schweizer Unternehmens. Bis zu der Zeit hatte ich noch nicht viele Computerviren aus der Nähe gesehen. Ein paar bei Routine-Scans auf Disketten gefundene Exemplare des «Form»-Virus waren das Äusserste. Im Januar 1999 wurde mir jedoch schon beim (wenigstens medialen) Mitverfolgen des Virenausbruchs von «Happy99» bewusst, dass die Sache mit den Computerviren wohl in naher Zukunft eher schlimmer statt besser würde.
Ich verfolgte das Virengeschehen in meiner damaligen Rolle als Supporterin nun täglich. Als sogar Radio und Fernsehen am 26. März 1999 vom Ausbruch des neuen «Melissa»-Virus berichteten, lehnte sich unser Support-Team zunächst entspannt zurück. Aus Gründen!
Schliesslich hatten wir auf den PCs der Benutzer firmenweit eine Antivirus-Lösung (von Sophos) laufen. Ausserdem war auch im Exchange-Server (Mail-Server) eine entsprechende Lösung (von Trend Micro) implementiert. Deren Virendefinitionen wurden regelmässig aktualisiert, dafür sorgte ich selbst jeden Tag. Was konnte da schon schiefgehen?



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