So funktioniert die SwissCovid-App

So geht die Installation

Beachten Sie, dass unsere Screenshots aus der Beta-Version unter Android stammen. In der finalen Version und auf einem iPhone könnten sich die Bilder und Texte leicht unterscheiden.
Installieren Sie die App auf Ihrem Smartphone via Google Play Store oder über den Apple Store. Allzu viel einzustellen gibt es nicht. Das meiste ist selbsterklärend. Tippen Sie bei der Inbetriebnahme der App jeweils auf Weiter. Was Sie jedoch auch auf Ihrem Gerät bei der Inbetriebnahme antreffen dürften, ist ein Punkt wie «Akku-Optimierung ignorieren».
Akku-Optimierung? Damit verhält es sich wie folgt: Smartphone-Hersteller möchten, dass die Nutzer nicht allzu häufig gezwungen sind, den Akku aufzuladen. Darum haben Google & Co. Akku-Optimierungswerkzeuge in Android eingebaut; ähnliches gibt es wohl auch auf iPhones. Die sorgen dafür, dass Apps möglichst keinen Strom brauchen, solange sie nicht wirklich benutzt werden. Das ist vielleicht bei einer Notiz-App oder einem Spiel in Ordnung. Aber bei einer App, deren Job es ist, nach anderen Geräten zu suchen oder auf Benachrichtigungen zu warten, wäre das nicht erwünscht. Die soll daher im Hintergrund weiterlaufen. Tippen Sie daher auf Zulassen, wenn der Punkt Akku-Optimierung ignorieren erscheint. Auch bei «Soll die App immer im Hintergrund ausgeführt werden?» entscheiden Sie sich für Zulassen.
Die Änderung der Akku-Optimierung sollten Sie unbedingt zulassen
Quelle: PCtipp.ch
Die App funktioniert via Bluetooth. Wischen Sie von oben herunter und prüfen Sie, ob Bluetooth aktiv ist. Das sehen Sie am blauen Bluetooth-Icon, hier im Screenshot ist es das rechte runde Icon mit dem B-ähnlichen Symbol. Ist das Icon grau, ist Bluetooth deaktiviert. Schalten Sie es ein, indem Sie aufs Icon tippen.
Aktivieren Sie Bluetooth
Quelle: PCtipp.ch
Jetzt doch GPS? Lassen Sie sich vom folgenden Umstand nicht irritieren. Unter Android muss für diese App auch die GPS-Funktion aktiv sein, die normalerweise dem Ermitteln von Positionsdaten dient. Das heisst aber nicht, dass hier tatsächlich Standortdaten gesammelt werden. Die Nutzung von Bluetooth LE erfordert seit Android 6.0 generell eine Aktivierung der Standort-Funktion (über diesen Umstand schreibt z.B. hier auch Fitbit.). Wirklich benutzt wird durch die App aber weiterhin ausschliesslich Bluetooth LE. Da die App Open-Source ist, können sich interessierte Fachkreise den Quellcode anschauen.
Nun dürfte in der App auch die Frage nach der eigentlichen Tracing-Funktion erscheinen. Die muss natürlich in Gang gesetzt werden. Jetzt ist die App installiert. Auf dem Startschirm sehen Sie, ob das Tracing aktiviert ist und ob eine Meldung eingegangen ist.
Aktivieren Sie das Tracing. Die meisten Leute werden hier (hoffentlich dauerhaft) die Meldung «Keine Meldungen» sehen
Quelle: PCtipp.ch
Was tun im Fall einer Meldung der App? Keine Panik. Die Mitteilung enthält die Info, an welchem Datum dieser Kontakt festgestellt wurde. Es bedeutet: Ihr Handy hatte am genannten Tag über 15 Minuten lang weniger als 1,5 Meter Abstand zum Handy einer infizierten Person. Werfen Sie einen Blick in Ihren Kalender und allenfalls in Ihre Google-Maps-Timeline. So finden Sie vielleicht heraus, wo Sie an diesem Tag mit wem gewesen sein könnten. War es vielleicht eine längere Bahnfahrt? Vielleicht sassen Sie alleine im Abteil und trugen eine Maske. Vielleicht sassen Sie Rücken an Rücken mit der Person und zwischen Ihnen befand sich die übliche hohe und breite Bahnsitzlehne. Oder vielleicht waren Sie auswärts Essen – und zwischen Ihnen und der infizierten Person befand sich eine Plexiglasscheibe. Vielleicht wars auch im Büro – und es lag bloss Ihr Handy eine Zeit lang neben dem Gerät der infizierten Person – und Sie selber sind einander gar nicht so nahe gekommen, dass eine Ansteckungsgefahr vorlag.
Versuchen Sie abzuschätzen, ob wirklich eine Ansteckung erfolgt sein könnte. Versuchen Sie in den nächsten zwei bis drei Wochen möglichst persönliche Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden. Konsultieren Sie hierzu die Themen-Webseite des Bundesamtes für Gesundheit. Melden Sie sich bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, falls Sie bei sich Symptome feststellen.

Tipps zum Schluss

Viele legen das Smartphone jeweils nachts auf den Nachttisch, um sich am Morgen von ihm wecken zu lassen. Hierfür empfiehlt es sich schon aus Stromspargründen, das Gerät in den Flugzeugmodus zu versetzen, falls man auch keine Anrufe oder sonstige Benachrichtigungen will. Das können Sie durchaus weiterhin tun. Ein Kontakt-Tracing ist während der nächtlichen Ruhephase nicht nötig. Allfällige Benachrichtigungen werden Sie erhalten, sobald Sie am Morgen den Flugzeugmodus wieder abschalten. Und ab dann geht auch das Tracing wieder weiter.
Falls Sie nachts oder mitten am Tag bloss das Tracing vorübergehend deaktivieren wollen, geht das auch. Tippen Sie in der App auf Tracing aktiv und kippen Sie den Schalter.
Und nicht vergessen: Weiterhin gelten die allgemeinen Hygiene- und Distanz-Empfehlungen. Wer vom Arbeitgeber die Erlaubnis hat, Homeoffice zu machen, sollte dies so oft wie möglich tun, schon um den öffentlichen Verkehr zu entlasten. Waschen Sie sich oft die Hände, fassen Sie sich nicht ins Gesicht. Halten Sie zwischen sich und Personen ausserhalb Ihres Haushalts möglichst einen Mindestabstand von 1,5 Metern ein. Husten oder niesen Sie in ein Taschentuch oder in die Ellbogenbeuge. Verzichten Sie allenfalls freiwillig auf eine Teilnahme an Veranstaltungen mit vielen Personen. Müssen Sie sich an Orten aufhalten, an denen Sie die Distanzempfehlung nicht einhalten können (im Supermarkt oder ÖV), kann eine Schutzmaske eine Ansteckung verhindern helfen.



Das könnte Sie auch interessieren