So funktioniert die SwissCovid-App

Antworten auf die wichtigsten Fragen

Einige Antworten auf Fragen, die sich wohl die meisten Nutzerinnen und Nutzer stellen dürften.

Ist die App absolut sicher?

Nein, denn es gibt auf der Welt wohl kein Stück Software, das für sich beanspruchen kann, 100% sicher zu sein. Laut einem Artikel von Inside-IT gibt es auch bei der SwissCovid-App zumindest theoretische Angriffsszenarien. Eine besteht darin, über zwischengeschaltete Geräte einen Kontakt zwischen zwei Smartphones zu simulieren, die in Wahrheit kilometerweit von einander entfernt sind. Zudem könnten theoretisch einzelne Teilnehmer deanonymisiert werden, sofern diese positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden sind. Eine Ausnutzung dieser Lücken wäre jedoch enorm aufwändig, beträfe nur einzelne Daten und könnte nicht zu einer flächendeckenden Verfälschung oder Deanonymisierung führen.

Die App kann nicht zaubern

Die App kann nur eines: Ihnen Bescheid geben, wenn sich Ihr Handy während mindestens 15 Minuten in der Nähe des Geräts einer später als infiziert gemeldeten Person befunden hat. Die App kann Ihnen jedoch nicht mitteilen, ob Sie sich bei jener Gelegenheit tatsächlich mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Die App kann auch nichts «sehen». So weiss die App nicht, ob sich zwischen Ihnen und der infizierten Person während dieser Zeit eine Plexiglasscheibe befunden hat. Oder ob vielleicht Sie und die andere Person Masken getragen haben. Vielleicht haben Sie und die infizierte Person auch bloss an derselben Mehrfachsteckdose gleichzeitig Ihre Handys aufgeladen – und ein persönlicher Kontakt hat vielleicht gar nicht stattgefunden. Sie misst immer nur den Abstand zwischen den Geräten.
Ausserdem ergeben sich bei den Messungen Unterschiede, je nachdem, ob Sie das Smartphone in der Jackentasche oder Handtasche haben oder ob es in Ihrer Hand oder auf dem Tisch liegt. Durch ein dickes Handtaschenfutter hindurch glaubt das Gerät einen grösseren Abstand zu messen. Hier könnte die App also einen tatsächlich stattgefundenen Kontakt verpassen.
Und was ist mit der Akkunutzung? Jede App, die dauernd irgend etwas macht, benötigt natürlich Strom. Die Autorin hat die Beta-Version der App schon seit ein paar Wochen installiert und nur einen geringfügig höheren Stromverbrauch festgestellt. Es war in dieser Zeit wie auch sonst immer: Das Gerät kam bestens durch den Tag und durfte am Abend mal für ein Stündchen ans Ladekabel.

Warum sollten Sie die App installieren?

Die obigen Einschränkungen im Hinterkopf, empfiehlt die Autorin dennoch die Installation der App, sofern Sie ein kompatibles Android- oder Apple-Smartphone besitzen (das dürften die meisten aktuellen Smartphones sein). Die App ist eine flankierende Massnahme, die dabei helfen kann, viel Leid zu verhindern. Dabei geht sie mit den Daten der Nutzerinnen und Nutzer so schonend um wie nach heutigem Stand überhaupt möglich.
Jetzt, da die meisten Betriebe wieder öffnen, viele Beschränkungen gefallen sind, viele Leute wieder reisen, an Festivitäten teilnehmen oder im ÖV fahren, ist ein unkompliziertes Nachverfolgen der Kontakte erforderlich.
Die App ist eine absolute Premiere und daher auch aus technischer und wissenschaftlicher Sicht hochinteressant. Wenn sie den erhofften Erfolg bringt, hat man bei späteren Pandemien schon recht früh ein gutes Hilfsmittel zur Hand, um diese einzudämmen. Insofern ist sie auch weit mehr als nur ein Experiment.
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