Apple Pay startet bei Sparkassen und weiteren Banken

"Klarer Mehrwert für das Girokonto"

Die Sparkassen hatten vor einem Jahr noch zurückhaltend auf Apple Pay reagiert. Inzwischen bewerten Sparkassen-Manager den Start aber als "eine der grössten Produkteinführungen in der Finanzwelt in Deutschland", wie Michael Stollarz Geschäftsführer des Deutschen Sparkassen-Verlags (DSV) im DSV-Newsletter schreibt.
Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, sagte, mit der Einführung habe man das Ziel erreicht, allen Kunden mobiles Bezahlen zu ermöglichen. "Apple Pay ist ein wichtiger Bestandteil unseres Angebots und ein weiterer klarer Mehrwert für das Girokonto. Damit bestätigen wir unsere Position als führender Anbieter für digitale Banking- und Payment- Lösungen", sagte Schleweis.
Apple Pay gilt als sicheres und datenschutzfreundliches Zahlungsmittel, auch weil die Informationen über die Einkäufe nicht an Apple übertragen werden. Ausserdem bleibt der Käufer gegenüber dem Verkäufer anonym.
"Wenn Sie mit Apple Pay in einem Laden sechs Mal hintereinander eine Flasche Wein kaufen, erhält der Verkäufer sechs unterschiedliche Nummern - und keine davon ist die Nummer, die auf ihrer Karte steht", sagte Mikko Hypponen vom finnischen Sicherheitsunternehmen F-Secure der Deutschen Presse-Agentur. Möglich sei dies durch ein ausgeklügeltes Verfahren, bei dem virtuelle Kartennummern ("Token") generiert werden.

Im Schatten einer neuen gesetzlichen Regelung

Die Einführung des Apple-Bezahldienstes bei den Sparkassen und weiteren Banken steht im Schatten einer neuen gesetzlichen Regelung, die nach Experteneinschätzungen vor allem auf Apple Pay gemünzt ist. Ende November wurde im Bundesrat eine Erweiterung eines Gesetzes zur Bekämpfung der Geldwäsche verabschiedet, die Plattform-Betreibern vorschreibt, Finanzdiensten Zugang zu Infrastruktur wie NFC zu gewähren.
Apple kritisierte das Gesetz, sieht für sich selbst aber keinen Handlungsbedarf. Nach Auslegung des Konzerns stellt Apple Pay als technische Methode einen Zugang zum NFC-Chip bereit - und erfüllt damit die Vorschrift. "Wenn eine Karte zum Apple Wallet hinzugefügt wird, können Banken sichere NFC-Bezahlvorgänge aus ihrer eigenen App heraus auslösen. Dafür war kein neues Gesetz notwendig."
"Die Banken stimmen mit ihrem Handeln ab, indem sie mit uns bei Apple Pay zusammenarbeiten", sagte Bailey weiter. Apples System biete den sichersten Weg, mit dem iPhone zu bezahlen. "Der einzige Weg zum NFC-Chip führt heute über Apple Pay" - und der Konzern sei besorgt, dass es Sicherheit und Daten gefährden würde, wenn es anders liefe.

Zahlreiche Beschwerden zu Apple Pay

Bailey betonte, Apple werde die Sparkassen und andere Institute dabei unterstützen, auch die in Deutschland sehr populäre Girocard bei Apple Pay einsetzen zu können. Neben den üblichen Kreditkarten unterstütze Apple bereits zehn verschiedene regionale Bezahlsysteme, die mit der Girocard vergleichbar seien. "Generell müssen diese Netzwerke etwas mehr Aufwand unternehmen, um ihre Infrastruktur auf das Niveau zu bringen, damit sie moderne Bezahltechnologien unterstützen können, die von Apple Pay vorausgesetzt wird."
Die Apple-Managerin trat auch Kritik aus der EU-Kommission entgegen: Apple Pay biete Verbrauchern Auswahl, weil diese im digitalen Portemonnaie auf dem iPhone auf einfache Weise zwischen verschiedenen Bezahlkarten wechseln könnten, sagte Bailey. Zuletzt hatte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager ohne nähere Details von "zahlreichen Beschwerden" zu Apple Pay gesprochen. Apple werde weiter mit der Kommission arbeiten, um die Funktionsweise des Systems zu erläutern, sagte Bailey.




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