Googles Mobile First Index: Hintergründe und Folgen

Was bringt Google dazu, den Index zu wechseln?

Hat man in den letzten Jahren das Nutzerverhalten im Internet beobachtet, ist es nicht verwunderlich, dass sich Google für diesen Schritt entschieden hat. Bereits 2015 gab Google über den Adwords-Blog bekannt, dass bereits in zehn Ländern, darunter auch die USA und Japan, mehr als die Hälfte der Suchanfragen von mobilen Endgeräten stammt. Die mobilen Suchanfragen haben demnach die Desktop-Suchanfragen überholt. Tablets berücksichtigt Google in dieser Statistik nicht. Spricht der Netzriese von Mobile, sind für gewöhnlich, auch in Tools wie Google Analytics, Smartphones gemeint. Da wir in einer mobilen Welt leben, ist die Massnahme von Google ein logischer Schritt. Die mobile Internet-Nutzung der letzten Jahre ist rasant gewachsen: Sie umfasst mittlerweile mehr als vier Milliarden User und nimmt weiter zu.
Das oberste Ziel von Google ist natürlich auch in Zeiten von Mobile First, seinen Nutzern das bestmögliche Ergebnis zu ihren Suchanfragen anzuzeigen. Sieht man sich die bisherige Desktop-First-Indexierung an, erkennt man schnell den Nachholbedarf. Denn mobile Seiten werden weiterhin so gut wie gar nicht bewertet.
Ist eine mobile Variante vorhanden, setzt Google einen imaginären Haken und startet den "Mobile-Friendly"-Ranking-Boost. Dabei bleibt offen, ob die Seite für mobile Endgeräte womöglich zu langsam, inhallich massiv reduziert oder gar komplett ohne Inhalte ist. Diese Faktoren fliessen somit nicht in das Google-Ranking ein. Gleichzeitig will die Suchmaschine beim Thema User-Signale besser werden und auf lange Sicht auch eine Alternative für die Bewertung von externen Faktoren finden.

Von langer Hand vorbereitet und seit Jahren getestet

Die Umstellung auf einen Mobile First ­Index hat sich über Jahre angekündigt. Google arbeitet seit 2014 an dem Thema. Letzter Stand der Mobile-First-Index-­Implementierung ist eine Mitteilung im "Webmaster Zentrale Blog" vom Dezember 2017: "Anhand [unserer] Kriterien werden wir prüfen, ob die einzelnen Websites für die Mobile-First-Indexierung geeignet sind, und diese gegebenenfalls umstellen. Einige Websites werden bereits bearbeitet. Dieser Prozess wird vom Team der Google-Suche genau überwacht. Wir lassen bei der Einführung der Mobile-First-Indexierung weiterhin Vorsicht walten und gehen langsam vor, damit Webmaster ihre Websites für mobile Nutzer optimieren können. Aus diesem Grund haben wir derzeit auch keinen Termin für die Fertigstellung."
Demnach geht Google bei der Umsetzung mehr als behutsam vor und testet die Umstellung genau. Eine Verschlechterung der Suchergebnisse möchte man vonseiten Googles auf jeden Fall vermeiden. Das Unternehmen gibt zudem keinen genauen Start der Indexierung an. Den ersten Termin Ende 2017 hat man bereits verpasst. Nun wird wohl das Ziel sein, die Implementierung des Mobile First Index möglichst ohne grosse Veränderungen der ­Suchergebnisse, also neutral und quasi ­unsichtbar, umzusetzen.
Fakt ist, dass Google fleissig testet. Auch die eigene Seite lässt sich bereits durch den Googlebot für Smartphones crawlen und bewerten. Google hat hier angemerkt, dass man anhand der "LogFiles" einen Anstieg des "Smartphone Googlebot" feststellen kann, sobald Google die eigene Webseite als Mobile First indexiert. Auch kann man im "Google-Cache" schon die Inhalte der mobilen Seite erkennen, falls Google die eigene Seite nach dem Mobile First Index analysiert hat. Mobile Varianten sollten somit auf jeden Fall in den nächsten Monaten Stück für Stück optimiert werden. Webseiten, die noch immer keine mobile Variante haben, sollten hier schnellstmöglich nachziehen. 

Algorithmus und Ranking zielen auf mobile Webseiten

Die Einführung des Mobile First Index ist nur ein sinnvoller, weiterer Schritt in der Massnahmenliste von Google. Da schon heute mehr mobile Suchanfragen erfolgen als über den Desktop, hat Google nun die Aufgabe, den Algorithmus und das Ranking auf mobile Webseiten auszurichten. Dabei geht Google mit der Implementierung und dem Testen sehr behutsam vor. Panikmache ist, wie bei der Einführung des "Mobile-Friendly"-Update, übertrieben. Trotzdem sollte man zeitnah die ­neuen SEO-Kriterien einbinden.
Bis der Mobile First Index Realität wird, ist es nur eine Frage der Zeit. Für Juli hat Google die Bewertung der Ladezeiten bei der mobilen Suche angekündigt. Schritt für Schritt wird demnach der Mobile First Index getestet und ausgerollt. Möchten Sie auch in Zukunft gute Rankings über Google erhalten oder diese weiter ausbauen, sollten Sie sich rechtzeitig mit der ­Optimierung der mobilen Seite auseinandersetzen. Mögliche Auswirkungen des Mobile First Index auf die Suchmaschinenoptimierung müssen dabei rechtzeitig erkannt werden.
Wie die Optimierung in der Praxis funktioniert und welche möglichen Folgen der Mobile First Index für die Suchmaschinenoptimierung hat, erfahren Sie im zweiten Teil dieser Serie.




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