Länder-Vergleich 15.10.2019, 23:30 Uhr

Deutsche haben grosse Vorbehalte gegen Mobile Payment

Ende vergangenen Jahres nutzten nur fünf Prozent der deutschen Verbraucher ihr Smartphone zum Bezahlen. Das ist der niedrigste Wert im Ländervergleich. An der Spitze liegen die Schweden.
(Quelle: shutterstock.com/finallast)
In Deutschland gibt es einer neuen Verbraucherstudie zufolge besonders grosse Vorbehalte gegen das Bezahlen mit dem Smartphone. Laut der Befragung von 2.500 Bewohnern zehn europäischer Länder nutzten Ende vergangenen Jahres nur fünf Prozent der deutschen Verbraucher ihr Smartphone zum Bezahlen, so die Finanzexperten der Unternehmensberatung PwC. Das war der niedrigste Wert. An der Spitze lagen die Schweden, von denen immerhin ein Drittel bereits das Handy zum Zahlen benutzt hatte.
Unter den deutschen Verbrauchern sahen darüber hinaus 58 Prozent der Befragten keinen Grund, der ihnen in Zukunft Mobile Payment schmackhaft machen könnte. Der Anteil von Skeptikern lag damit über dem jedes anderen teilnehmenden Landes.

Übermittlung persönlicher Daten

Eine Hauptsorge der Verbraucher ist laut Studie die mit dem mobilen Bezahlen verbundene Übermittlung persönlicher Daten an Finanzdienstleister. PwC befragte darüber hinaus auch knapp 60 Manager der Finanzbranche - die demnach die Bereitschaft der europäischen Verbraucher zur Offenlegung persönlicher Daten weit überschätzten.
Nach den Statistiken der Bundesbank nimmt die Zahl der elektronischen Bezahlvorgänge zwar auch in Deutschland Jahr für Jahr zu, doch die Abneigung gegen die Übermittlung persönlicher Daten an Finanzdienstleister ist laut der PwC-Studie gross, und das nicht nur in Deutschland.
So erklärten drei Viertel der befragten Franzosen und mehr als zwei Drittel der Deutschen, sie würden ihre Daten mit niemandem teilen wollen, auch wenn sie dafür mit finanziellen Anreizen oder zusätzlichen Dienstleistungen belohnt würden. IT-Konzerne wie Google, Apple und Amazon haben demnach mit noch viel grösserem Misstrauen zu kämpfen als Banken: Sogar im Handy-begeisterten Schweden erklärten nur acht Prozent, sie würden persönliche Daten den IT-Riesen zur Verfügung stellen wollen.



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