Über den Viral-Hit hinaus 27.11.2018, 07:14 Uhr

So platzieren sich Marken erfolgreich auf YouTube

Wie schaffen es Werbungtreibende, sich über den einmaligen Viral-Hit hinaus langfristig auf YouTube zu positionieren? Lohnt sich der Weg von der Marke zum Publisher? Antworten und Tipps gibt Philippe Hemmerling von Brandboost by Divimove.
(Quelle: shutterstock.com/Dacian G)
Von Philippe Hemmerling, Senior Brand Strategist bei Brandboost by Divimove
Für die eigene Markenkommunikation auf YouTube bieten sich zwei verschiedene Content-Strategieansätze an: Kampagnen mit und ohne Social Influencer oder der Aufbau eines ganz eigenen Content-Hubs. Damit verbunden ist der Schritt von der Marke zum Publisher.
Beiden Ansätzen lässt sich natürlich mit ausreichend Budget und Paid Media ein ordentlicher Boost an Reichweite verpassen. Doch was passiert eigentlich, wenn der Hype einer Kampagne vorüber ist? Genau dann macht eine eigene Präsenz den Unterschied.

Langfristiges Commitment

Das Bespielen einer Social-Media-Plattform mit Content benötigt viel Pflege. Wenn Marken das Medium Online-Video nutzen, um sich selbst als Publisher zu positionieren, dann bedeutet das zunächst ein langfristiges Commitment, regelmässigen Content zu einer bestimmten Content-Kategorie zu produzieren. Auch intern müssen dafür genügend Ressourcen frei gemacht werden.

Warum lohnt sich der Weg?

Dafür gibt es verschiedene Gründe, aber einer der wohl wichtigsten ist die Zielgruppe: jung und interaktiv. "Millennials" heisst das Zauberwort, welches in jedem Briefing mittlerweile schon auf der zweiten Seite zu finden ist.
Vertreter dieser Generation wollen regelmässigen Content auf YouTube sehen. Dabei konsumieren sie nicht nur Inhalte, sondern kommentieren, liken, disliken und teilen diese auch mit ihren Freunden. Millennials wollen mitbestimmen und so Teil des Inhalts werden. Marken sollten also handeln und öfter auch mal reagieren. Dabei können sie eine ganze Menge über diese attraktive Zielgruppe erfahren und für die Zukunft auch gewinnbringend nutzen.

  • Eigene organische Reichweite: Einen Kanal strategisch zu optimieren oder einen neuen (YouTube-)Kanal für Branded Content zu starten, gibt einer Marke mit dem passenden Strategie-Mix die Möglichkeit, die eigene organische Reichweite abseits der bestehenden Zielgruppen zu vergrössern.
  • Trends: Trends kommen und gehen mittlerweile rasend schnell! Oft bleiben nur wenige Tage, um darauf zu reagieren. Als Publisher kann man Trends jedoch flexibel und gewinnbringend für die eigene Markenkommunikation nutzen, ohne dabei abhängig von anderen zu sein.
  • Community: Direkte Kritik durch Dislikes und Kommentare, aber genau das hilft den Marken, ihren Content für die Zielgruppe anzupassen. Die Zuschauer auf YouTube sind es gewohnt, wahrgenommen zu werden. Die vielen Influencer haben es vorgemacht und eine enge Beziehung zu ihren Fans aufgebaut. Nah am Nutzer bedeutet auch, diese Learnings mit in das allgemeine Geschäftsmodell einzubeziehen. Langfristig lassen sich so auf YouTube eigene Communities aufbauen und an die Marke binden.
  • SEO: Egal, ob bei YouTube oder Google, die Marke kann durch Suchmaschinenoptimierung deutlich besser gefunden werden. Oftmals unfreiwillig entdecken Nutzer die sogenannten Branded Channels auf YouTube. Aufmerksamkeit ist das, was man erreichen will. Mit dem richtigen Content und einer Verschlagwortung mit passenden Keywords ist das sogar dauerhaft möglich.
  • Branding: Hinter coolem Content muss sich eine Marke nicht verstecken und das soll sie auch gar nicht. Der Absender muss klar erkennbar sein, sodass es einen positiven Effekt für die Marke geben kann. Durch zielgruppengerechten Online-Video-Content mit Branding kann langfristige Aufmerksamkeit im Bewusstsein der Zielgruppe erzeugt werden, die wiederum in positiven Effekten auf die Markenwahrnehmung resultiert.
  • Anders als die Anderen: Dabei reicht es nicht nur, auf der Plattform der Millennials als Publisher unterwegs zu sein, sondern auch den passenden Content zu produzieren. Mittlerweile sind tausende Marken auf YouTube unterwegs, mal mehr und mal weniger erfolgreich. Ständig sieht man ähnliche Marken mit den ähnlichen Konzepten und Gesichtern. Mut zur eigenen Kreativität und Nische, so bleibt die Marke im Kopf der Zuschauer.




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