08.02.2007, 00:00 Uhr

Jugendliche als unfreiwillige Konsumenten von Online-Pornografie

Ein Drittel aller Jugendlichen ist beim Surfen im Internet bereits auf Websites mit pornografischen Inhalten gestossen. Wie eine Studie von Wissenschaftlern der Universität New Hampshire zeigt, geschieht dies allerdings meist unbeabsichtigt. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate waren 42 Prozent der Befragten auf pornografischen Seiten. Zwei Drittel der Befragten gaben dabei aber an, die Seiten nicht selbst aufgerufen zu haben. Für ihre Studie befragten die Forscher 1.500 Internetnutzer im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Als pornografisch definierten sie dabei Websites, auf denen Menschen nackt oder bei sexuellen Handlungen zu sehen sind.
 "Für Jugendliche besteht die Gefahr solcher Darstellungen darin, dass ihre Vorstellung von Sexualität durch diese Angebote nachhaltig geprägt wird", sagt der Erziehungswissenschaftler Josef Aigner von der Universität Innsbruck im pressetext-Interview. "Die virtuelle und die reale Welt vermischen sich - vor allem dann, wenn kein korrigierender Einfluss, etwa durch die Eltern, ausgeübt wird." Die meisten Jugendlichen, die bereits Websites mit pornografischen Inhalten gesehen hatten, waren zwischen 13 und 17 Jahre alt. Aber auch zehn- und elfjährige Kinder hatten unfreiwilligen Kontakt: etwa 17 Prozent der befragten Jungen und 16 Prozent der Mädchen waren schon auf pornografische Seiten. Nachdem sie sich über die Darstellungen zunächst schockiert zeigten, empfanden sie viele schon bald als normal. "Das sind Anzeichen von Abstumpfungserscheinungen", sagt Aigner. (ph/pte) http://www.unh.edu/  http://www.uibk.ac.at



Das könnte Sie auch interessieren