Neue Medien machen einsamer und aggressiver

Überreizung durch Medien Einhalt bieten

Der Überreizung durch Medien müsse Einhalt geboten werden, fordert Opaschowski. "Wenn Sie das alles zusammennehmen, wachsende Aggressivität, wachsende Vereinsamung und wachsende Bindungsunfähigkeit, dann kann man folgern, was eigentlich die politische Aufgabe Nummer eins der Zukunft ist: für den sozialen Zusammenhalt zu sorgen, dass die Gesellschaft nicht auseinander bricht."
Werden die Menschen in Deutschland tatsächlich aggressiver und gewalttätiger? Dieser Ansicht widerspricht der Kriminologe Christian Pfeiffer energisch. "Die Menschen sind heute weniger aggressiv", sagt der Professor aus Hannover. Gerade schwere Gewalttaten wie Raub, Vergewaltigung und Tötungsdelikte seien in den vergangenen zehn Jahren stark zurückgegangen, wie die polizeiliche Kriminalstatistik zeige. Ursache dieser positiven Entwicklung sei eine veränderte Erziehung. "Wir hatten noch nie so liebevolle Eltern", sagt Pfeiffer.
Die Wahrnehmung sei allerdings eine ganz andere. Dazu trügen in der Tat die Medien und das Internet bei. Die Anonymität im Internet biete die Möglichkeit, bedrohliche Mails zu versenden und Cybermobbing zu betreiben. Aber Mobbing, Beleidigungen und Bedrohungen habe es auch früher schon gegeben.
Pfeiffer räumt aber ein, dass es nach der Zuwanderung von mehr als einer Million Menschen nach 2015 einen Anstieg der Gewaltkriminalität gegeben habe: "Es gab einen Peak, weil viele junge Männer aus Machokulturen kamen." Inzwischen habe sich die Tendenz aber wieder umgekehrt.




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