Reichweitendaten täglich: Die Bedeutung für die Branche

Vergleich mit anderen Mediengattungen

Die Agof-Verantwortlichen sehen das ähnlich. "Ein Publisher oder Vermarkter hat grundsätzlich bessere Chancen, wenn er die Daten anbieten kann, die der Planer will und braucht", sagt Björn Kaspring, Vorstandschef der Agof. Die ­Relevanz von umfeldbezogener Online-Werbung könnte zulegen, weil man solche Daten im Markt bislang nicht erhalten konnte.
"Das Internet ist ein extrem schnelles Medium und mit den Daily Digital Facts können unsere Marktpartner zeitnah auf tagesaktuelle Veränderungen reagieren", bestätigt Stefan Schumacher, Executive Director Digital bei G+J eMS. "Diese Intervallverkürzung bei der Bereitstellung der Zugriffs­daten sorgt für noch mehr Planungssicherheit und Transparenz bei allen digitalen Kampagnen." Dies sei bei den heutigen Planungs- und Buchungslogiken zwingend notwendig.
Als "überfälligen Schritt" betrachtet es auch Marc Hundacker, Vice President Scout24 Media. Jetzt könnten die Leistungen der digitalen Marktplätze ­besser ausgewiesen werden. Hundacker verweist darauf, dass Online-Kampagnen im Mediamix an Bedeutung gewinnen könnten. "Die Daily ­Digital Facts ermöglichen zukünftig einen täglichen Vergleich über alle Mediengattungen hinweg."
Wenn es nach Kaspring geht, soll die Genauigkeit solcher intramedialen Vergleiche ab 2017 weiter Drive bekommen. Dann nämlich, wenn auch die Ausweisung der "Daily Campaign Facts" erfolgt, die den Werbungtreibenden exakte Angaben nicht nur über die Online-Reichweite einer Kampagne, sondern auch über die jeweiligen Werbemittel liefert. Als "nächste Evolutionsstufe" ­bezeichnet Kaspring diese Weiterentwicklung. "Wir können dann auftretende Effekte betrachten und diese sofort in die aktuelle Planung mit einbeziehen."
Im Unterschied zu den "Daily Digital Facts" sollen diese Daten nicht einfach öffentlich zugänglich sein, sondern können ähnlich den Nielsen-Daten von den an der Kampagne beteiligten Unternehmen erworben werden. Damit wird die Agof in die Lage versetzt, zumindest einen Teil ihrer Innovationsvorhaben zu refinanzieren. Schon jetzt beläuft sich das ­Investment auf einen mittleren sechsstelligen Betrag.
Wenn im April tatsächlich die ersten Daily Facts vorliegen, hat sich auch die Agof als Institution Luft verschafft. Sie hat ihre Relevanz sichergestellt, wie es OMG-Chef Klaus-Peter Schulz ausdrückt. "Das ist ein enorm wichtiger Schritt für die Agof und für eine crossmediale, realitätsnahe und valide Darstellung der Leistungsfähigkeit unserer digitalen Angebote", sagt ­Robert Bosch.
Dennoch bedeutet auch dies nur eine Atempause. Denn nach den Daily Digital Facts und Daily Campaigns Facts fordert die Branche bereits den nächsten Schritt: die Möglichkeit, eine Nutzungsdauer pro Kontakt ausweisen zu können. Das wäre eine "sehr gute Weiterentwicklung", betont Marc Hundacker, "denn Zeitnutzung sagt etwa über das Engagement-Level auf der Seite aus und dies hat wiederum Einfluss auf die Werbewirkung."



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