Reichweitendaten täglich: Die Bedeutung für die Branche

Tägliche Ausweisung erfordert anderes Tempo

Vorerst aber macht sich Erleichterung breit, dass jetzt überhaupt der erste Schritt vollzogen wird. Ab April liegen also jeden Morgen tagesaktuelle Reichweiten- und Strukturdaten für all die Online-Werbeträger vor, die an der Agof-Messung teilnehmen. Diese Daten lassen sich beliebig einteilen und nach unterschiedlichen Zeitschienen betrachten.
Im Grunde war dies technisch kein ­revolutionärer Schritt. Schon bislang ­waren alle teilnehmenden Webseiten verpixelt und wurden vollständig vermessen. Grundlage dafür war ein Datensatz mit über 100.000 Fällen. Für die tägliche Ausweisung ist nun aber ein ganz anderes Tempo in der Weiterverarbeitung notwendig, wie Jürgen Sandhöfer, stellvertretender Vorstand der Agof, betont.
Dafür wird in Zukunft ein 150.000 Fälle umfassendes Client-User-Panel die alte Stichprobe ersetzen und alle Fakten für die Reichweitendaten liefern. Wurden früher die ­Daten nach und nach von verschiedenen Dienstleistern angepackt und weitergeleitet, wird jetzt alles in einem zentralen ­Rechenzentrum eingetütet und über Nacht verarbeitet. Jeden Monat soll es dann weiter das bisher gewohnte Vermarkter- und Anbieter-Ranking geben, allerdings nicht mit der bisher gewohnten wochenlangen Verzögerung, sondern pünktlich am Ersten eines jeden neuen Monats.
Viele erhoffen sich von der Erhöhung der Schlagzahl eine steigende Akzeptanz der Online-Werbung. "Für weite Teile des Online-Werbemarktes wird die Transparenz mit dem neuen Modell deutlich ­erhöht und führt zu klaren Verbesserungen der Planungsgrundlagen", sagt Uwe Storch. "Dieser qualitative Sprung wird daher dem Online-Markt insgesamt zugutekommen."
Der tägliche Erscheinungsrhythmus werde die klassische Umfeldplanung von Online-Werbung wieder attraktiver machen, unterstreicht Robert Bosch, CMO von Ströer. "Mit den Daten lassen sich nun wesentlich flexibler Mediapläne erstellen und optimieren. Die Kunden und auch wir als Vermarkter werden von dieser neuen Datentiefe profitieren."



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