14.12.2012, 00:00 Uhr
Facebook Datenschutz: Private Inhalte besser verwalten
Das Thema Datenschutz und Privatsphäre sorgt bei Facebook immer wieder für neuen Zündstoff: Gerade erst verloren die Facebook-Nutzer aufgrund einer nicht erreichten Mindestwahlbeteiligung ihr Mitbestimmungsrecht, so dass das soziale Netzwerk künftig allein über die Nutzungsbedingungen entscheiden kann. Nun will es Facebook seinen Usern einfacher machen, private Inhalte zu verwalten und die Privatshäre zu schützen. Das gab Erin Egan, die Datenschutz-Chefin des Unternehmens bekannt. Die Änderungen sollen bis Ende dieses Jahres bereits in Kraft treten. Wie Egan der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, sei es Facebook bewusst, dass Menschen die Plattform nur dann aktiv nutzen werden, wenn sie darauf vertrauen können, die Kontrolle über ihre Informationen zu haben. "Wir wollen, dass niemand böse Überraschungen erlebt".
So sollen Nutzer in Zukunft einfacher bestimmen können, wer welche Informationen sehen kann. Dafür würden die Einstellungen zu Privatsphäre klarer sortiert werden und sollen über weniger Klicks erreichbar sein, berichtet die "Zeit". Mit den "Privacy Shortcuts" etwa, die über eine Toolbar aufgerufen werden können, sei es nun nicht mehr notwendig, für die Einstellungen die aufgerufene Seite zu verlassen. Mit den drei Shortcuts soll der User kontrollieren können, wer Inhalte sehen sowie Benachrichtigungen schicken darf und wie man sich vor Störern schützen kann.
Ausserdem soll nun auch klarer gewarnt werden, dass Bilder oder Texte auch für andere sichtbar sein können, wenn sie aus der eigenen Chronik entfernt wurden. Dazu können Tags von Fotos auf der eigenen Seite mit dem "Request and Removal"-Tool einfach entfernen werden. Sind die Bilder auf anderen Seiten, können Nutzer mit dem Tool dem anderen Facebook-Nutzer eine Nachricht schicken, die ihn bittet, die Bilder zu entfernen.
Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Apps, die Mitglieder auf der Facebook-Plattform nutzen können - wie Spiele, Musikdienste oder Medien-Angebote. Bisher bekam die App gleich am Anfang alle Erlaubnisse zum Zugriff auf Daten und auch zum Veröffentlichen von Mitteilungen im Namen des Nutzers. Jetzt würden diese beiden Schritte getrennt - eine App soll jetzt auch genutzt werden können, ohne dass sie Informationen nach aussen sendet. Zuletzt hatten sich Nutzer darüber beklagt, dass beispielsweise Apps zum Musik-Streaming ihre Freunde über gehörte Songs informierten oder Zeitungs-Apps über gelesene Artikel. Das war Teil des bisherigen Konzepts des "nahtlosen Teilens". (ph/iw)
Siehe auch: Schluss mit der Farce der Facebook-Wahl, Wiener Facebook-Nutzer wollen wegen Datenschutz vor Gericht, Abstimmung: Die Facebook-Nutzer sind ein letztes Mal gefragt, Plant Facebook Adsense-Konkurrenz?