12.12.2012, 00:00 Uhr

Schluss mit der Farce der Facebook-Wahl

Eine Wahlbeteiligung von mindestens 30 Prozent ? das sah Facebook als zwingend notwendig an, um die Ergebnisse der aktuellen Abstimmung als bindend anzuerkennen. Obwohl die Wahl über den Umgang mit Nutzerdaten noch bis gestern 21 Uhr deutscher Zeit lief, änderte sich das Ergebnis nicht nennenswert: Nicht einmal 0,1 Prozent aller Facebook-Mitglieder haben abgestimmt. Damit verlieren die User das Mitspracherecht.

Obwohl die Wahl noch bis gestern Abend um 21 Uhr lief, änderte sich an dem Endergebnis nichts mehr: Die Facebook-Nutzer verlieren das Mitbestimmungsrecht, künftig kann das soziale Netzwerk allein über die Nutzungsbedingungen entscheiden. Denn mit einer Nutzerbeteiligung von 0,07 Prozent (668.872 Mitglieder) innerhalb einer Woche war es quasi unmöglich, die erforderliche Mindestbeteiligung von 30 Prozent (300 Millionen Nutzer) innerhalb eines Tages zu erreichen. Mit dem Ergebnis wird Facebook auch die bisherige Möglichkeit zur aktiven Beteiligung von Nutzern wieder abschaffen und damit künftig ganz auf diese Art der Wahl verzichten. Zukünftig soll es andere Optionen geben, um direkt Fragen an das Unternehmen bezüglich Datenschutz zu stellen.

Für viele Kritiker und Datenschützer war die Abstimmung ? wie auch schon die vorherige ? aufgrund der hohen unrealistischen 30 Prozent-Hürde und der kurzen Zeitspanne ohnehin eine einzige Wahl?Farce: Das Verfahren wurde 2009 eingeführt, als Facebook "nur" rund 200 Millionen Nutzer hatte. Das Netzwerk selbst hatte die Abstimmungen immer wieder als einzigartiges Beispiel für Demokratie im Verhältnis zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden hervorgehoben, berichtet die "Zeit". (ph/iw)

Siehe auch: Facebook Messenger ohne Nutzerkonto, Facebooks Photo Sync gestartet



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