Spekulationen um neues Update 27.03.2017, 11:16 Uhr

Update "Fred": Straft Google Werbe-Seiten stärker ab?

Wie es immer so mit den Google Updates ist, gibt es zu Beginn des Rollouts viel Spekulation und wenig Handfestes. Das aktuelle Update "Fred" hat Google nun zumindest offiziell bestätigt.
(Quelle: Fotolia.com/semisatch)
Besonders gesprächig ist Google nie, wenn es um neue Updates geht. Das trifft auch im Fall von "Fred" zu, der aktuellsten Algorithmus-Änderung des Suchmaschinen-Giganten.
Fest steht zumindest, dass das Update im März 2017 ausgerollt wurde und die Rankings vieler Seiten beeinflusst hat. Das hat Gary Illyes, Webmaster Trend-Analyst bei Google, auf der SMX West mitgeteilt.
Abgestraft würden laut Illyes Seiten, die eindeutig gegen Googles Webmaster Richtlinien verstossen. Er gab aber auch bekannt, dass das für die Suche verantwortliche Management (noch) keine speziellere Kommunikation zu "Fred" möchte.

Gerüchte, Gerüchte, Gerüchte

Das macht es natürlich etwas schwierig, detaillierte - und vor allem stimmige - Infos zu bekommen. An Spekulationen mangelt es nicht, das neue Update soll gewaltig sein und wird bereits mit Panda und Phantom verglichen.
Vieles spricht dafür, dass es kein wirklich neues Update ist, sondern eine Verschärfung des Pandas. Dieses Update steht für einen Filter, der regelmässig für den gesamten Google-Index verwendet wird und qualitativ schlechte Webseiten deutlich nach hinten platziert.

Harte Abstrafung von werbe-orientierten Seiten?

Das Portal seoroundtable.com hat die Entwicklungen seit Mitte Februar beobachtet. Seit diesem Zeitpunkt etwa berichten mehrere SEOs von ungewöhnlichen Ranking-Einbrüchen, aber auch von unerklärlichen Steigerungen. Manche hatten innerhalb weniger Stunden 20 bis 40 prozentige Ranking-Verluste.
Barry Schwartz von seoroundtable.com glaubt, dass die Verluste vor allem Seiten betreffen, die vergleichsweise wenig Content und dafür viele Anzeigen und Affiliate-Links besitzen und so hauptsächlich als Eintreiber für Werbeinnahmen fungieren. Seine Vermutung stützt er auf eine eigene Analyse von über 100 Webseiten, die an Reichweite verloren hatten, darunter etwa entrancegeek.com, europeforvisitors.com, thefactsite.com oder tricksforums.org.
Nahezu alle Webseiten hätten wenig beziehungsweise minderwertige Inhalte angeboten, die keinen Mehrwert für Leser bieten. Zudem seien sie mit Werbung überladen gewesen, primär Werbebanner, beispielweise als Teil von AdSense-Kampagnen. Die beobachteten Seiten hätten am ersten Tag, als das Update ausgerollt wurde, etwa 50 Prozent des Traffics verloren. Eine Erholung trat recht schnell ein, nämlich als die betroffenen Webmaster die Werbemittel abgeschafft hatten.
Die Fragen, wie valide die Untersuchung ist und ob die Verluste mit "Fred" zusammenhängen, lassen sich diskutieren. Die Branchenmeinung geht hier auseinander - viele SEOs berichten nämlich, dass ihre Seiten, die an Reichweite verloren hatten, überhaupt keine oder kaum Werbung oder Affiliate-Links haben. Es bleibt also nur zu warten, bis sich Google näher dazu äussert.

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Vince, May Day, Caffeine, Penguin oder Mobilegeddon: Die Liste der Algorithmus-Änderungen, die Google seit Gründung ausrollte, ist lang. Online PC zeigt die grössten und wichtigsten.





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