Werbeblocker 19.02.2018, 10:27 Uhr

Googles Chrome-Adblocker bereits vor dem Launch wirksam

Am vergangenen Donnerstag gab Google den neuen Chrome-Browser frei. Schon vor dem Launch hat der eingebaute Adblocker für unerwünschte Werbung Konsequenzen.
(Quelle: shutterstock.com/StockPhotoAstur)
Mit einem eigenen Adblocker, der automatisch über den Chrome-Browser funktioniert, will Google Internetnutzer davon abhalten, eigene Adblocker-Software zu installieren und damit ihren Bildschirm werbefrei zu halten. Der dahinter stehende Gedanke: Indem Google selbst die nervigsten Anzeigen ausfiltert, erlauben die Nutzer vielleicht noch die Einblendung von weniger störenden Werbeinhalten anstatt eines Adblock-Rundumschlags dank eigener Werbeblockprogramme. Und scheinbar wirkt der Chrome-Adblocker schon vor seinem Start.
Vor dem Chrome-Launch am vergangenen Donnerstag hatte Google bereits Webseiten informiert, deren Werbeprogramme vermutlich von der Adblocker-Technik von Chrome betroffen sein würden. Als Reaktion auf die Warnung hätten 42 Prozent der vorab angeschriebenen Webseiten Massnahmen ergriffen, um nicht vom Chrome-Adblocker ausgefiltert zu werden, berichtet Wired.

Richtlinien der Coalition for Better Advertising

Der Chrome-Werbeblocker filtert Anzeigen auf der Basis der Richtlinien der Coalition for Better Advertising, einer Industrievereinigung, der Publisher, Advertiser und Tech-Anbieter angehören. Vier Anzeigentypen wurden in den sogenannten Better Ads Standards als unakzeptabel definiert, beispielsweise Anzeigen, die automatisch Ton abspielen, oder bei denen sich eine Anzeige über den Inhalt legt, auf den die Nutzer zugreifen wollen.
Bevor Google seinen Adblocker mit einer Blacklist füttert, die die unerwünschten Werbeeinblendungen auf Nutzerbildschirmen verhindert, identifiziert das Unternehmen mittels manueller und automatisierter Überprüfung der wichtigsten Webseiten in Nordamerika und der EU die schwarzen Schafe - und informiert diese über die drohende Blockierung. Die informierten Seiten haben jeweils 30 Tage Zeit, ihre Werbeprogramme den Google-Richtlinien anzupassen.
Nach der Ankündigung im Juni 2017 hatte Google bereits im Juli die Entwicklerversion von Chrome mit integriertem Werbeblocker ausgeliefert. Publisher-Vereinigungen wie der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger hatten sich vorab bereits kritisch über Googles Versuch, Werbestandards zu setzen, geäussert.




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