Renaissance im Internet: Das zweite Leben von Praktiker, Hertie und Co

Auch Quelle ist noch da

Das Versandhaus Quelle ist nach der Pleite im Jahr 2009 ebenfalls nicht für immer verschwunden. Hier übernahm der Konkurrent Otto den traditionsreichen Namen. Heute ist quelle.de eine zusätzliche Verkaufsplattform für Haushaltsgeräte, Möbel, Elektronik und Textilien im grossen Otto-Imperium.
Die Beibehaltung des Namens Quelle diene nicht zuletzt dazu, "dass Kunden, die auf die alte Traditionsmarke schwören, sich weiterhin da zuhause fühlen können", heisst es im Unternehmen. Sogar die populäre einstige Quelle-Eigenmarke Privileg findet sich wieder im Angebot. Die Rechnung geht wohl auf. Denn im jüngsten Otto-Geschäftsbericht heisst es: Im Vergleich zu 2014 habe Quelle den Umsatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz um 20 Prozent gesteigert.

Praktikers Comeback

Und der Trend geht weiter. Das jüngste Beispiel für die Wiederbelebung eines alten Namens ist Praktiker. Die Internet-Unternehmer und Heimwerker-Fans Christoph Kilz und Dirk Oschmann haben sich die Namensrechte der Baumarktkette gesichert. "Noch in diesem Jahr wird unter praktiker.de ein Online Shop starten, der herkömmliche Baumärkte im Sortiment-Umfang deutlich übertreffen wird", kündigt Mitgründer Oschmann an.
Bisher beschränkt sich der im klassischen, blau-gelben Praktiker-Look gehaltene Online-Auftritt allerdings auf Heimwerker-Tipps und ein Preisvergleichsportal für Heimerker-Bedarf. Wie viel Zukunft der Markt hat, wird sich noch zeigen müssen. Denn im Internet sind die Praktiker-Rivalen aus alter Zeit wie Obi, Bauhaus oder Hornbach längst mit ihren eigenen Online Shops präsent.
"Die Wiederbelebung einer alten Marke ist kein einfaches Unterfangen", betont Fassnacht. "Die Markenbekanntheit hilft am Anfang, aber sie müssen dann auch ein Konzept haben, das am Markt bestehen kann."



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