Für Händler 19.03.2018, 09:56 Uhr

Google bringt neues Programm "Shopping Actions"

Der Feind meines Feindes ist mein Freund: Unter diesem Gedanken lockt Googles neues Programm "Shopping Actions" Einzelhändler. Es soll helfen, die Millionen Produktsuchen der Nutzer in Bargeld umzuwandeln - und kann Amazon im Voice-Segment gefährlich werden.
(Quelle: Fotolia.com/cirquedesprit)
Betrachtet man die Customer Journey des durchschnittlichen, Bequemlichkeit-liebenden Kunden, startet die in den meisten Fällen mit der Suche auf Google und endet mit dem Produktkauf auf Amazon. Das will Google nun ändern und launcht dazu ein neues Programm namens "Shopping Actions", das helfen soll, die Millionen Produktsuchen der Nutzer in Bargeld umzuwandeln.
Es richtet sich an Einzelhändler, die künftig ihre Produkte über die Google-Suche sowie in Google Express (ehemals Google Express-Shopping-Service) und im Google Assistant auf Mobiltelefonen und Sprachassistenten listen können. Im Austausch für das Listing und die Verknüpfung mit den Treueprogrammen der Einzelhändler, beteiligen diese Google anteilig an den Käufen.
Zu den Kooperationspartnern zählen Target, Walmart, Home Depot, Costco Wholesale und Ulta Beauty, berichtet Reuters.com. Die Shopping Actions gibt es zunächst nur für US-Händler jeder Grösse.

Viele Geräte, ein Warenkorb

Sucht ein Kunde nun also beispielsweise auf dem Weg nach Hause auf seinem Smartphone nach Sneakern, bekommt er die Modelle eines Händlers angezeigt und kann seine Wunsch-Turnschuhe in seinen Google-Express-Warenkorb legen. Später kann derselbe Nutzer dann in seiner Küche über seinen Google-Home-Sprachassistenten Spülmittel in den gleichen Warenkorb legen und alles zusammen kaufen.
In ersten Pilotversuchen sollen die Warenkörbe von Handelspartnern von Google Express um durchschnittlich 30 Prozent gestiegen sein.

Erfolgreich mit Amazons USP?

Mit dem neuen Programm will Google nun Kapital aus dem eigentlichen Kauf schlagen, um Dauer-Rivale Amazon das E-Commerce-Feld nicht ganz kampflos überlassen zu müssen. Händler sollen dadurch mehr Käufe via Desktop, Mobiltelefonen und Smart Home Devices mit Sprachsuche verzeichnen können, gerade letztere gilt als die nächste Hürde im E-Commerce.
"Wir haben einen grundlegend anderen Ansatz als Amazon gewählt. Wir sehen uns als Vermittler für den Einzelhandel", erklärt Daniel Alegre, President for Retail and Shopping bei Google. "Wir wollen den Händler helfen, ihre Transaktionen voranzutreiben und näher an den Verbraucher heranzukommen." Der Konsument sei mit einem Übermass an Wahlmöglichkeiten konfrontiert. Die Idee sei nun, den Online-Einkauf zu erleichtern, indem man ihm einen einzigen Einkaufswagen und eine Sofortkasse zur Verfügung stellt - was eigentlich das Kernelement von Amazon ist.
Die Resonanz auf Händler-Seite sei gut, denn diese seien begierig darauf, in den schnell wachsenden Voice-Shopping-Markt einzusteigen, der derzeit von Amazons Echo dominiert wird. Walmart und Target etwa haben bereits vergangenes Jahr Deals abgeschlossen, um in den Suchergebnissen über Google Home zu erscheinen. Hier gilt nun eben: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.




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