Frei zugängliches WLAN: Möglichkeiten der Kundenbindung

Informationen zum Einkaufsverhalten

Auch Media Markt Saturn bietet seinen Kunden freien Internet-Zugang an. Auf Basis der Daten kann die Elektronikkette auch sogenannte Heatmaps für das Geschäft ­erstellen: Wo hält sich welcher Kunde wie lange auf? Regale oder Verkaufsförderungsmassnahmen lassen sich so optimieren.
Das ist ein Beispiel dafür, wie Händler wertvolle Kundendaten sammeln können, die zugleich mit der gesamten digitalen Customer Journey verknüpft werden. "Kunden bringen heute ihr Gerät mit und wollen nach Informationen zu Produkten im Internet suchen", erklärt Damian Rodgett, Geschäftsführer von Pilot Screentime. "Damit lassen sich alle Touchpoints strategisch in ein Gesamtkonzept einbinden." Das sei bislang nicht möglich gewesen. "Der PoS ist mit Blick auf die Digi­talisierung in der Steinzeit", so Rodgett. Kostenlose WLAN-Hotspots könnten der Entwicklung einen regelrechten Schub verleihen.
"Wer heute in ein Geschäft geht, etwas kauft und das Geschäft wieder verlässt, hinterlässt kaum Informationen über ­seine Person", bestätigt Martin Molch, Teamleiter im Digital Marketing bei ­T-Systems Multimedia Solutions.
In Zeiten von E-Commerce und Online-Shopping stehe aber besonders der stationäre Handel vor der Herausforderung, ­seine Kunden zu begeistern und langfristig zu binden. Dafür muss er sie und ihr Einkaufsverhalten kennen.

Mehr Spielraum in der Kampagnenplanung

Ein digitaler Service am PoS kann auch das Verkaufspersonal entlasten. Pilot-Geschäftsführer Rodgett denkt hier zum Beispiel an Baumärkte: Warum nicht Produktberater oder Produkt-Finder digital anbieten? Damit erübrigt sich lästiges Warten an Infotheken.
An dieser Stelle kommt eine weitere Technologie in den Blick, die sogenanntes Location Based Marketing, also ortsbezogene Werbung, bereichert: Beacons. Das sind kleine Minisender, die an ein Smartphone oder Tablet über Bluetooth ein Signal senden, das von einer App empfangen und gegebenenfalls bestätigt wird. So lassen sich nicht nur Kundenströme steuern und Bewegungsmuster erstellen. Händler oder andere ­Betreiber einer Location können ihren Kunden ortsbezogene Services anbieten.
T-Systems Multimedia Solutions hat dies als Showcase für einen Getränkehersteller umgesetzt. Im Fussballstadion zum Beispiel führt die mobile Anwendung den Besucher zu seinem Platz im Stadion. Während des Spiels erhält er Informationen, etwa die Mannschaftsaufstellung, auf sein Smartphone. In der Pause navigiert ihn die App zum nächstgelegenen Verkaufspunkt, an dem er Getränke-Coupons einlösen kann. Um den Sieg seiner Lieblingsmannschaft mit Gleichgesinnten zu feiern, leitet ihn die App nach dem Spiel zu dem Treffpunkt mit Getränkeausschank, an dem die meisten Fans versammelt sind. Dem Getränkehersteller bietet die Mobile App die Möglichkeit, gezielt Kampagnen zum Event- oder Reichweiten-Marketing auszurollen und damit neue Kunden zu gewinnen und Bestandskunden zu binden.




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