Aldi erfindet sich neu - verweigert aber weiter Online

Image aufpeppen

Für Aldi ist es jedoch wichtig, sein Image aufzupeppen. Denn billig allein reizt die Bundesbürger immer weniger zum Kauf. Eine Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ergab, dass die Deutschen beim Lebensmitteleinkauf der Qualität immer häufiger Vorrang ein vor dem Preis einräumen.
Auch aus einem anderen Grunde ist eine Imageoffensive für Aldi wichtig, wie der GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth betont. Aldi habe zwar heute noch bei älteren Kunden eine riesige treue Stammkundschaft. Doch bei den jüngeren Verbrauchern fehle es an einer ähnlich festen Bindung zu dem Discounter. Hier stehe Aldi in einem beständigen Wettkampf mit Lidl.
Kein Wunder also, dass der jüngeren Zielgruppe bei der aktuellen Werbeoffensive grosses Augenmerk gewidmet wird. Für sie wird nicht nur extra ein Kinospot produziert, in dem Göttervater Zeus zum Aldi-Kunden wird. Das Unternehmen hat auch gleich noch einen Song mit dem Berliner Rapper Fargo zum Thema "Einfachheit" aufgenommen.
Das Bemühen um jüngere Kunden zeigt sich auch an anderen Stellen: Etwa bei dem von Aldi in Zusammenarbeit mit Napster entwickelten Musik-Streaming-Angebot "Aldi life". Aber auch, wenn Aldi Süd eine Filiale zum Laufsteg macht, um eine von der Designerin Jette Joop exklusiv für den Discounter entworfene Modekollektion zu präsentieren.
Doch bei allem Willen zur Modernisierung gibt es auch noch Punkte, an denen sich Aldi dem Zeitgeist verweigert. Etwa beim Thema Internet. Im Gegensatz zu Lidl, Rewe oder der Drogeriemarktkette dm verzichtet der Billiganbieter in Deutschland nach wie vor komplett auf einen Online Shop. Das letzte Wort muss aber auch das nicht sein. Denn in Grossbritannien sammelt der Handelsriese bereits mit Wein und Aktionsware erste Erfahrungen im Online-Handel.



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