Tape, Vinyl und Polaroid 01.10.2019, 19:45 Uhr

Was hinter dem Retro-Trend bei Multimedia-Produkten steckt

Vom Massenmarkt verdrängt, in der Nische auf dem Vormarsch: Musikkassetten, Retro-Konsolen oder Polaroid-Kameras aus den 80ern und 90ern liegen wieder im Trend. Ganz ohne moderne Technik geht es dabei aber nicht.
Wer sich noch persönlich an die Zeiten von Schallplatte und Co. erinnert, ist jetzt wieder für die alten Aufnahmetechniken zu begeistern
(Quelle: Pixabay)
Hach ja, damals ... als man noch aufsprang, um den Lieblingssong im Radio mitzuschneiden, als mit selbst zusammengestellten Mixtapes noch Herzen erobert wurden, als der Bandsalat mit Bleistift und Geduld noch mal gebändigt werden konnte.
Wer in den 80er oder 90er Jahren aufgewachsen ist, der kommt in Erinnerung an die Musikkassette oft ins Schwärmen. Andere werden nostalgisch, wenn sie an den klobigen Heimcomputer Commodore 64 denken, an die erste Spielekonsole von Nintendo oder die alten Party-Bilder aus der Sofortbild-Kamera.

Totgeglaubte leben länger

All diese Multimedia-Produkte prägen schon lange nicht mehr den Massenmarkt. Streaming-Dienste wie Spotify, Smartphone-Spiele und die Digitalfotografie haben sie von dort verdrängt. Laut Daten des Bundesverbands Musikindustrie ist etwa der Umsatz mit Kassetten in Deutschland von damals schon niedrigen 13 Millionen Euro im Jahr 2009 auf unter eine Millionen Euro im vergangenen Jahr gefallen. Allein zwischen 2017 und 2018 ging er demnach um ganze elf Prozent zurück. Einzig die Schallplatte erlebt bei den analogen Tonträgern schon länger ein grösseres Comeback: Zwischen 2009 und 2018 hat sich der Umsatz mit Vinyl demnach auf rund 70 Millionen Euro versiebenfacht.
Doch in der Nische haben auch Musikkassette und Co. überlebt - und erfreuen sich dort sogar wachsender Beliebtheit. So sehr, dass Start-ups und Unternehmen neue Geschäftsmodelle um sie herum aufgezogen haben - oder alte aufrecht erhalten konnten.



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