Quantencomputer 09.07.2019, 19:31 Uhr

Google und Jülich arbeiten bei Superrechnern zusammen

Google und das Forschungszentrum Jülich arbeiten künftig bei der Entwicklung von Quantencomputern zusammen. Die Partnerschaft beinhaltet auch die Ausbildung von Experten auf dem Gebiet der Quantentechnologien sowie eine wechselseitige Nutzung von Hardware.
(Quelle: shutterstock.com/Gorodenkoff)
Der IT-Gigant Google und das Forschungszentrum Jülich arbeiten künftig bei der Entwicklung von superschnellen Rechnern zusammen. Google und die Forschungseinrichtung vereinbarten eine Partnerschaft bei Quantencomputern, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Die Kooperation wird neben gemeinsamen Forschungsaktivitäten auch die Ausbildung von Experten auf dem Gebiet der Quantentechnologien und Quantenalgorithmen beinhalten. Im Rahmen der Vereinbarung ist zudem eine wechselseitige Nutzung von Hardware geplant.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach am Rande seiner US-Reise von einer wichtigen Zukunftstechnologie. Quantencomputer stünden am Anfang ihrer Entwicklung, es sei noch viel Grundlagenarbeit zu leisten. Der Bund ist Hauptgesellschafter des Forschungszentrums Jülich. Dieses plant den Betrieb eines europäischen Quantencomputers.

Neue umweltfreundliche Technologien entwickeln

"Quantencomputer bieten die Möglichkeit, bestimmte algorithmische Probleme in Sekundenschnelle zu lösen, für die man mit heutigen Superrechnern viele Jahre benötigen würde", sagte der Vorstandschef des Forschungszentrums, Prof. Wolfgang Marquardt. Hartmut Neven, Technischer Direktor bei Google, betonte, Quantencomputer könnten dabei helfen, neue umweltfreundliche Technologien zu entwickeln.
Google arbeitet bereits seit Jahren an der Entwicklung von Quantenprozessoren und Quantenalgorithmen. Die Erforschung neuer Technologien für Quantencomputer ist zugleich einer der Schwerpunkte des Forschungszentrums Jülich. Das Forschungszentrum plant den Betrieb eines europäischen Quantencomputers mit 50 bis 100 supraleitenden Qubits, der im Quanten-Flaggschiffprogramm der EU entwickelt und am Forschungszentrum Jülich der Forschung und Industrie zugänglich gemacht werden soll.
Die gross angelegte Forschungsinitiative zielt darauf ab, die Entwicklung von Quantentechnologien in Europa zu beschleunigen und ist mit einem Fördervolumen von einer Milliarde Euro für einen Zeitraum von zehn Jahren ausgestattet.
Altmaier ist bis Freitag in den USA. Nach Gesprächen im Silicon Valley, etwa mit Managern der IT-Giganten Apple und Google, stehen ab Mittwoch in Washington Termine mit US-Regierungsvertretern auf dem Programm. Dabei geht es vor allem um den anhaltenden Handelskonflikt zwischen den USA und der EU.



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