WLAN als Alternative zum Kabelnetzwerk

Keine Gefahr durch Potenzialunterschiede

Im Gegensatz zu elektrischen Leitern wie zum Beispiel Kupfer (LAN-Kabel, Koaxkabel und so weiter) stellen Lichtwellenleiter keine Gefahr beim Ausgleich von Potenzialunterschieden dar. Solche Potenzialunterschiede treten beispielsweise bei Gewittern in der näheren Umgebung auf, wobei alle Gebäude kurzfristig jeweils unterschiedliche elektrische Potenziale erhalten.
Router für ac-WLAN: Der Linksys WRT1900 AC arbeitet nach dem Standard 802.11ac und funkt mit vier Antennen.
Durch einen elektrischen Leiter zwischen zwei Gebäuden kann dieser Potenzialunterschied ausgeglichen werden. Was auf den ersten Blick wie ein Vorteil aussieht, stellt jedoch eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Denn der Ausgleich der Potenzialunterschiede über die dünne Metallverbindung erfolgt meist so heftig, dass es zu einer starken Überhitzung des elektrischen Leiters kommt und die daran angeschlossenen Geräte durch die hohe Spannung überlastet und sogar zerstört werden.
Da ein Lichtwellenleiter keinen elektrischen Strom transportiert, gleicht eine Glasfaser die elektrischen Potenziale in zwei unterschiedlich geladenen Gebäuden auch nicht aus. Wenn derartige Risiken grundsätzlich ausgeschlossen werden müssen, dann sollte zur Verbindung von Gebäuden also ein Lichtwellenleiter eingesetzt werden.

WLAN oder Glasfaser

Trotz der beachtlichen Bandbreite von ac-WLAN kann das Funkmedium definitiv nicht als Ersatz einer Glasfaserverbindung dienen.
Zur Überbrückung grösserer Strecken mit dennoch hoher Übertragungsrate ist WLAN schon allein durch die Dämpfungsverluste in der Luft (Freiraumdämpfung) nicht geeignet. Allerdings hat WLAN ebenso wie die Glasfaser die Eigenschaft, dass auch eine Funkverbindung keine elektrischen Potenziale zwischen verschiedenen Gebäuden ausgleicht. Deshalb kann WLAN in Ausnahmefällen als Bridge-Verbindung zwischen zwei Gebäuden eingesetzt werden, die sich nicht per Kabel miteinander verbinden lassen. Hierzu bietet sich der Einsatz von Richtantennen an, allerdings ist dann auf die Einhaltung der äquivalenten isotropen Strahlungsleistung (Equivalent Isotropically Radiated Power, EIRP) zu achten. EIRP bezeichnet die Strahlungsleistung, die man in eine in alle Richtungen gleich abstrahlende Antenne stecken müsste, um in dem von der Richtantenne abgedeckten Raumsegment dieselbe Feldstärke zu erzeugen.
Während 802.11g bereits als veraltet gilt, ist 802.11n aktuell am häufigsten anzutreffen. Der neue 802.11ac-Funkstandard.bietet Unternehmen eine deutliche Steigerung der Übertragungsraten.
Zur Überbrückung grösserer Strecken sind hier eventuell auch die höheren Übertragungskanäle im 5-GHz-Bereich des 802.11ac-Standards interessant, die eine deutlich höhere Strahlungsleistung von bis zu 1000 mW erlauben.
Allerdings muss in diesem Frequenzbereich auch auf den Einfluss des Wetterradars geachtet werden. Der daraus resultierende Kanalwechsel kann eine bestehende WLAN-Brücke für mehrere Minuten komplett einbrechen lassen.




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