Software-Konzern 11.02.2020, 08:31 Uhr

Teamviewer: Schwäbische Erfolgsgeschichte geht weiter

Im Herbst 2019 hatte der Software-Konzern Teamviewer den grössten Tech-Börsengang in Deutschland seit dem Platzen der Dot-Com-Blase hingelegt. Jetzt legt die 2005 gegründete Firma erstmals ihre Jahreszahlen als börsennotiertes Unternehmen vor.
(Quelle: shutterstock.com/Sharaf Maksumov)
Mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Euro hat der Software-Konzern Teamviewer im Herbst den grössten Tech-Börsengang in Deutschland seit dem Platzen der Dot-Com-Blase hingelegt. Am heutigen Montag legt das 2005 gegründete und inzwischen im MDax gelistete Unternehmen erstmals seine Jahreszahlen als börsennotiertes Unternehmen vor. 
Demnach hat Teamviewer im Jahr seines Börsengangs einen deutlichen Gewinn eingefahren. Unter dem Strich stand 2019 ein Überschuss von 110,9 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen in Göppingen mitteilte.
Ein Jahr zuvor hatte die auf Fernwartungssoftware spezialisierte Firma noch einen Verlust von über 12 Millionen Euro geschrieben. Teamviewer profitierte vom guten Verkauf seiner Produkte, der Umsatz kletterte um 51 Prozent auf 390,2 Millionen Euro. Auch im laufenden Jahr wollen die Schwaben weiter zulegen. Der Umsatz soll auf bis zu 430 Millionen Euro wachsen.
Was aktuell sonst bei Teamviewer los ist, wie Analysten die Lage bewerten und was die Aktie macht:

Das ist los im Unternehmen

Ein bisschen hatte Teamviewer-Chef Oliver Steil die Katze bereits Mitte Januar aus dem Sack gelassen. Die sogenannten Billings, sprich in Rechnung gestellte Einnahmen, wuchsen im vergangenen Jahr um 41 Prozent auf 325 Millionen Euro. Teamviewer hatte zuvor das obere Ende der von 315 bis 320 Millionen Euro veranschlagten Prognosespanne in Aussicht gestellt.

"Die erzielten Billings unterstreichen die erfolgreiche Implementierung unserer strategischen Wachstumsinitiativen", hatte Finanzchef Stefan Gaiser damals gesagt. Vor allem in Nord- und Südamerika konnte das Unternehmen aus dem schwäbischen Göppingen im vierten Quartal mehr Leistungen in Rechnung stellen. Experten gehen davon aus, dass Teamviewer auch in den kommenden Jahren weiter stark wächst und sich dies auch in stark steigende Gewinne niederschlagen wird.

Das Unternehmen mit seinen rund 800 Mitarbeitern bietet Software an, die einen Fernzugang zu stationären oder mobilen Endgeräten und damit deren Wartung rund um die Welt ermöglicht. Zudem kann man mit Teamviewer-Produkten Videokonferenzen abhalten - ein wichtiger Wachstumsmarkt für das Unternehmen.

Das Unternehmen hatte bereits vor dem Börsengang sein Konzept von Einfachlizenzen auf ein Abomodell umgestellt. Davon profitiert das Unternehmen am Kapitalmarkt jetzt. Andere Software-Hersteller wie die Software AG tun sich mit der Umstellung und vor allem dem Erklären der dadurch auftretenden Umsatzschwankungen schwer.

Hauptprofiteur des Börsengangs war vor allem der Finanzinvestor Permira. Dieser hatte das Unternehmen vor knapp sechs Jahren für 870 Millionen Euro gekauft. Permira hält auch nach dem Börsengang und der Einnahme von 2,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent der Aktien. Das Paket ist aktuell knapp 3,7 Milliarden Euro wert.



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